05.06.2015
Kaum etwas fürchten Menschen so sehr, wie das Augenlicht einzubüßen. Bei der altersbedingten Makuladegeneration (AMD), die ab dem 50. Lebensjahr gehäuft vorkommt, besteht diese Gefahr. Auf einer internationalen Apothekerfortbildung erklärte die Augenärztin Dr. Ursula Müller-Breitenkamp aus Bonn, wie man vorbeugen kann.
Unter den Augenleiden des Alters ist die AMD besonders gefürchtet, und sie ist alles andere als selten: Der zunehmende Ausfall des scharfen Sehens im Zentrum des Sehfeldes betrifft im Frühstadium hierzulande schätzungsweise 2,6 Millionen Menschen. Etwa 1,6 Millionen Menschen leiden an einer Spätform der Augenerkrankung, in der sie im Sehfeldzentrum nur noch einen dunklen Fleck wahrnehmen. Diese Zahlen nannte die Augenärztin in einem Vortrag in Meran.
Heilen, so machte die Expertin deutlich, könne man die AMD bisher nicht. Doch immerhin gebe es einige Möglichkeiten zur Vorbeugung. So wisse man nach Darstellung Müller-Breitenkamps mittlerweile, dass Rauchen der stärkste vermeidbare Risikofaktor einer AMD ist. Wer das Rauchen aufgibt, senkt damit also nicht nur sein Krebsrisiko, sondern auch die Gefahr, durch eine AMD das Augenlicht einzubüßen. Zudem spielten Herz-Kreislauf-Leiden eine Rolle als Risikofaktor für die AMD, so Müller-Breitenkamp. Daher ist es letztlich auch für die Augen gut, Risikofaktoren für solche Leiden wie Bluthochdruck oder Fettstoffwechselstörungen unter Kontrolle zu haben. Müller-Breitenkamp wies außerdem darauf hin, dass eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse letztlich auch wichtig für die Augengesundheit sei. Außerdem solle Übergewicht abgebaut werden. Einen gewissen Einfluss für das AMD-Risiko habe auch UV-Strahlung im Sonnenlicht. Schutz bieten gute Sonnenbrillen, die die Augen ausreichend vor UV-A- und UV-B-Strahlen abschirmen.
Bei der Behandlung der trockenen Form der AMD können speziell zusammengesetzte Nahrungsergänzungsmittel helfen, die unter anderem die Vitamine C und E als Antioxidantien, Zink, Omega-3-Fettsäuren sowie Lutein und Zeaxanthin enthalten. In zwei Studien konnte in mittleren und fortgeschrittenen Stadien der trockenen AMD das Voranschreiten der Erkrankung zumindest gebremst werden. Bei der feuchten Form der AMD spritzen Ärzte mittlerweile häufig spezielle Medikamente in den Augapfel, die sogenannten VEGF-Inhibitoren. Diese Wirkstoffe verhindern bei dieser selteneren Variante der AMD, dass sich instabile Blutgefäße in der Netzhaut des Auges entwickeln, besonders im Fleck des schärfsten Sehens. Diese instabilen Blutgefäße verursachen Blutungen in der Netzhaut.
FS