11.06.2015
Viele Menschen mit Asthma meiden sportliche Aktivitäten aus Angst, damit einen Asthma-Anfall auszulösen. In einer kleinen Studie konnten brasilianische Forscher jetzt zeigen, dass Ausdauersport offenbar dabei helfen kann, Asthma-Symptome zu verringern und die Lebensqualität zu verbessern.
In der Studie zeigte ein 35-minütiges Ausdauertraining auf dem Laufband in Kombination mit Atemübungen positive Auswirkungen für Personen mit moderatem bis schwerem Asthma. Dieses Training absolvierten die 43 Teilnehmer zweimal pro Woche über drei Monate hinweg. Am Ende der Studie hatte die Überempfindlichkeitsreaktion der Atemwege, die typisch für Asthma ist, so weit abgenommen, dass Studienteilnehmer die doppelte Dosis von Histaminen vertrugen, bevor es zu Asthma-Symptomen kam. Wurden in dieser Zeit nur Atemübungen durchgeführt, war dies nicht der Fall, wie die Wissenschaftler der Universität von São Paulo, Brasilien, in der Fachzeitschrift Thorax berichten. Mit Ausdauertraining verringerte sich zudem die Menge einiger Eiweißstoffe, die mit Entzündungsprozessen in Zusammenhang stehen. Zudem nahm die Zahl symptomfreier Tage zu und es kam zu weniger Schüben, bei denen sich die Symptome verschlechterten.
Sport sei Asthma-Patienten schon in der Vergangenheit empfohlen worden, weil sich damit die Fitness verbessere, die Lebensqualität profitiere und weniger inhaliert werden müsse, so die Forscher. Bislang sei jedoch nicht klar gewesen, ob die Vorteile die Nachteile aufwiegen. Aufgrund ihrer Ergebnisse empfehlen die Wissenschaftler nun, Ausdauersport in der Behandlung von moderatem bis schwerem Asthma zusätzliche zur medikamentösen Therapie routinemäßig einzusetzen.
HH