GesellschaftGesundheit

B.1.1.7: Ist die neue Corona-Variante tödlicher?

ar/PZ/NK  |  26.01.2021

Die erstmals in England aufgetauchte Coronavirus-Variante B.1.1.7 ist nicht nur ansteckender als das Original, sondern möglicherweise auch etwas tödlicher. Darauf deuten erste Auswertungen aus England hin. Die Daten sind bislang jedoch noch sehr unsicher, für klare Aussagen ist es noch zu früh.

Junge Frau mit Stirnband und FFP2-Maske.
Eine neue Variante des Coronavirus, die erstmals in Großbritannien aufgetreten ist und mittlerweile auch in Deutschland kursiert, bereitet Virologen Sorgen.
© Patrick Daxenbichler/iStockphoto

Großbritanniens Premierminister Boris Johnson sprach am Freitag von einer wahrscheinlich erhöhten Sterblichkeit durch die Coronavirus-Variante B.1.1.7. „Wir wurden heute darüber informiert, dass es zusätzlich zur schnelleren Ausbreitung einige Hinweise dafür gibt, dass die neue Variante (...) mit einer höheren Sterblichkeit verbunden sein könnte“, sagte Johnson während einer Pressekonferenz.

Er bezog sich dabei auf vorläufige Ergebnisse eines britischen Expertengremiums zu der sogenannten „Variant of Concern“ (VOC) B.1.1.7. Darin werden verschiedene Analysen zur Sterblichkeitsrate bei mit B.1.1.7 infizierten Covid-19-Patienten zusammengefasst. Die Autoren des Berichts kommen zu dem Schluss, dass die Sterblichkeit gegenüber der nicht mutierten Form von SARS-CoV-2 wahrscheinlich leicht erhöht ist: Während von 1.000 Personen, die mit dem nicht-mutierten Virus infiziert seien, durchschnittlich 10 stürben, seien es bei B.1.1.7 womöglich 13 bis 16.

Allerdings sind dabei zwei Dinge wichtig. Das ist zum einen, dass es nur ein geringfügiger Anstieg der Gesamtsterblichkeit durch Covid-19 ist, in Prozentzahlen ausgedrückt nämlich 0,3 bis 0,6 Prozent. Das absolute Risiko, an Covid-19 zu sterben, bleibt weiter auf einem niedrigen Niveau, wie die Autoren betonen. Zum anderen – und das ist fast noch wichtiger – sind die Daten noch sehr unsicher. Auch darauf weisen die Autoren explizit hin: „Da die Zeiträume zwischen Infektion, Hospitalisierung und Tod relativ lang sind, werden sich die Daten in den kommenden Wochen erhärten und die Analyse wird klarer werden.“ Darüber hinaus spielen auch noch andere Faktoren eine Rolle, etwa die Auslastung der Krankenhäuser, die nicht in jeder Region gleich ist, was die Übertragbarkeit der Daten erschwert.

Auch im Hinblick auf die Infektiosität hat sich gezeigt, dass erste Annahmen bezüglich der neuen Variante nicht ganz richtig waren. Während man zunächst von einer um 56 Prozent erhöhten Ansteckungsfähigkeit ausging, hält man B.1.1.7 mittlerweile für 22 bis 35 Prozent ansteckender als das nicht mutierte Coronavirus.

Das könnte Sie auch interessieren

Medikamente ohne Zuzahlung

Alle zwei Wochen neu: die aktuelle Liste der zuzahlungsfreien Arzneimittel.

Anzeige
Anzeige

Schlemmen ohne Völlegefühl

Genuss ohne Reue: Wenn nach deftigen Speisen der Bauch schmerzt, sind praktische Helfer gefragt.

Arzneimitteldatenbank

Medikamenten-Name oder Wirkstoff eingeben für mehr Informationen.

Podcast "gecheckt!"
Mann hält sich den Bauch nach üppigem Essen.
Podcast: gecheckt!
Apotheke

Podcast: Was hilft gegen Sodbrennen?

Saures Aufstoßen und Brennen in der Speiseröhre können sehr unangenehm sein. Wie es dazu kommt und…

Krankheiten von A - Z

In diesem Lexikon finden Sie umfassende Beschreibungen von etwa 400 Krankheitsbildern

nach oben