20.04.2016
Sind spezielle Bakterien Bestandteil der Mundflora, erhöht sich offenbar die Gefahr, an Bauchspeicheldrüsenkrebs zu erkranken. Das berichten Forscher aus den USA, welche die Bakteriengemeinschaft im Mund genauer analysiert haben.
War in der Mundhöhle von Studienteilnehmern ein Bakterium mit dem komplizierten Namen Aggregatibacter actinomycetemcomitans nachweisbar, stieg das Risiko für einen bösartigen Tumor der Bauchspeicheldrüse um 50 Prozent an. Ähnliches galt für Das Bakterium Porphyromonas gingivalis: Kam dieser in der Mundhöhle vor, hatten Teilnehmer sogar ein fast 60 Prozent höheres Erkrankungsrisiko als jene, bei denen dieser Keim nicht nachweisbar war. Dies berichtete der Krebsforscher Jiyoung Ahn von der New York University gemeinsam mit Kollegen auf einer Tagung der American Association for Cancer Research in New Orleans. Beide Bakterienarten seien in der Vergangenheit mit Entzündungen des Zahnfleischs oder Parodontitis in Verbindung gebracht worden.
Es sei bekannt, dass Menschen mit Bauchspeicheldrüsenkrebs anfällig für Zahnfleischentzündungen, Karies und eine schlechte Mundgesundheit seien, so die Forscher. Dies habe den Anlass dazu gegeben, nach einer direkten Verbindung zwischen Bakterien und der Entstehung von Bauchspeicheldrüsenkrebs zu suchen. Mit den neuen Kenntnissen könnte es möglich sein, die Krankheit, die oft erst spät entdeckt wird, früher zu erkennen und präziser zu behandeln, so die Hoffnung der Wissenschaftler. Ihre Studie liefere den ersten Hinweis, dass ein veränderter Bakterien-Mix ein Hinweis für diese Krebserkrankung sei. Dazu kämen weitere Risikofaktoren wie Rauchen, männliches Geschlecht, fortgeschrittenes Alter und familiäre Vorgeschichte.
HH