29.12.2015
Lange Zeit hieß es pauschal, Übergewicht sei ungesund. Dann deutete sich an, dass es besser sein könnte, dick und fit zu sein als schlank und unsportlich. Diese Idee kann eine große Studie aus Schweden jedoch nicht bestätigen.
Die Studie fand keinen Beleg, dass "dick aber fit“ gesundheitlich besonders positiv ist. Vielmehr deutete sich an, dass bei starkem Übergewicht eine bessere Fitness nicht vor einem frühen Tod schützt. Dies berichten Forscher von der Umeå Universität in Schweden im Fachblatt International Journal of Epidemiology. So hatten normalgewichtige junge Männer, egal wie es um ihre Fitness stand, ein geringeres Risiko, früh zu sterben, als fettleibige Männer, die besonders fit waren.
Generell zeigte die Studie jedoch den Nutzen einer guten Fitness: Die Gefahr, früh zu sterben, lag für all jene, die eine extrem gute Ausdauerfitness besaßen, um fast 50 Prozent niedriger als für Teilnehmer mit dem schlechtesten Fitnesslevel. Für leicht übergewichtige Menschen könnte der Nutzen der Fitness noch größer sein als für normalgewichtige, vermuten Gabriel Högström und Kollegen. Allerdings nehme der positive Einfluss einer guten Ausdauer mit zunehmendem Gewicht offenbar ab und bei extremem Übergewicht sei überhaupt kein Effekt erkennbar gewesen.
Die Forscher räumen Einschränkungen bei ihrer Arbeit ein. Dazu gehört, dass nur Männer an der Studie teilgenommen hatten. Die mehr als 1.300.000 Schweden waren zu Beginn der Studie im Schnitt 18 Jahre alt gewesen, der Beobachtungszeitraum betrug im Mittel 29 Jahre. In dieser Zeit starben rund 44.000 Männer. Die zweite Einschränkung sei daher, dass in ihre Studie nur relativ frühe Todesfälle eingegangen seien, so die Forscher.
HH