15.05.2013
Ob die Verwendung von Marihuana legal sein sollte oder nicht, darüber streiten sich die Geister. US-Forscher haben jetzt einen Aspekt entdeckt, der die zumindest einen weiteren medizinischen Nutzen der Cannabis-Pflanze andeutet: Regelmäßiger Marihuana-Konsum wirkt sich demnach günstig auf das Diabetes-Risiko aus.
Dies zeigte sich anhand der Blutwerte von Studienteilnehmern, die regelmäßig Marihuana rauchten oder anderweitig konsumierten: Sie hatten einen um 16 Prozent niedrigeren Wert für Nüchtern-Insulin als Teilnehmer, die noch nie Marihuana konsumiert hatten, und waren weniger gefährdet insulinresistent zu werden. Darüber hinaus hatten sie mehr "gutes" HDL-Cholesterin im Blut, berichten die Forscher in der Fachzeitschrift The American Journal of Medicine. Diese Zusammenhänge fielen bei Studienteilnehmern schwächer aus, die zwar schon Marihuana konsumiert hatten, jedoch nicht in den vergangenen 30 Tagen. Daraus schließen die Forscher, dass sich die positive Auswirkung des Marihuana-Konsums auf Insulin und Insulin-Resistenz vor allem bei aktuellerem Gebrauch bemerkbar macht.
Ein weiterer Faktor, der durch den Cannabis-Konsum beeinflusst wird, ist erstaunlicherweise der Taillenumfang. Es zeigte sich, dass die Verwendung von Marihuana mit einem geringeren Taillenumfang einherzugehen scheint, was sich ebenfalls positiv auf das Diabetes-Risiko auswirkt, berichten die Forscher. Dies ist erstaunlich, wird die Droge doch schon seit Jahrhunderten nicht nur zur Bekämpfung von Schmerzen und zur Anhebung der Stimmung genutzt, sondern auch um den Appetit anzukurbeln. Doch haben vorangegangene Studien gezeigt, dass Personen, die Marihuana rauchten, im Durchschnitt zwar mehr Kalorien zu sich nehmen als Nicht-Nutzer, trotzdem aber einen geringeren Body Mass Index (BMI) hatten. Ein Paradoxon, für das die Wissenschaft derzeit noch keine Erklärung hat.
hh