09.09.2015
Zahnbehandlungen sind oft sehr schmerzhaft, weshalb viele Menschen dankbar sind, dass es die örtliche Betäubung gibt. Forscher fanden allerdings nun einen ersten Hinweis darauf, dass sich lokale Narkosemittel bei Kindern auf die Entwicklung der Zähne auswirken könnten.
Lokale Betäubungsmittel, die häufig in Zahnkliniken zum Einsatz kommen, wirken sich auf das Zellwachstum von Kinderzähnen aus. Das zeichnete sich in Versuchen mit Schweinezähnen und menschlichen Zellen des Zahnweichgewebes ab, berichtet ein internationales Forscherteam in der Fachzeitschrift Cell Death Discovery. Am schädlichsten war der Einfluss, wenn hohe Konzentrationen der Betäubungsmittel über einen längeren Zeitraum eingesetzt wurden. Dies liege daran, dass sich die Mittel auf die Kraftwerke der Zellen auswirken und einen Prozess auslösen, der zum Zelltod führt, erläutern die Forscher. Für ihre Arbeit hatten sie ein Großteil der in Großbritannien, China und der Schweiz häufig genutzten lokalen Betäubungsmittel unter die Lupe genommen.
Die Forscher betonen, dass ihre Studie Eltern nicht dazu veranlassen sollte, eine nötige Zahnbehandlung bei ihren Kindern nicht durchführen zu lassen. Ihre Arbeit liefere lediglich einen ersten Hinweis. Sollte sich das Ergebnis in weiteren Studien bestätigen, könnte dies helfen, die derzeitigen Richtlinien im Hinblick auf eine niedrigere Dosierung zu verbessern. Viel wichtiger sei jedoch, dass Eltern auf eine gesunde Ernährung und eine gute Zahnpflege bei ihren Sprösslingen achteten, damit Zahnoperationen gar nicht erst notwendig würden, so die Wissenschaftler.
HH