22.11.2018
Ein Krankenhausaufenthalt bringt bei Senioren die Gefahr mit sich, dass sich ihre körperlichen und geistigen Fähigkeiten verschlechtern. Ein spezielles Programm für Patienten ab 75, bei dem zweimal pro Tag individuell für körperliche Bewegung gesorgt wurde, verhinderte nicht nur das Fortschreiten der Gebrechlichkeit: Auch die geistigen Fähigkeiten litten weniger und die Patienten fühlten sich insgesamt besser als Senioren, die nicht aktiv gewesen waren.
Die Ergebnisse demonstrieren deutlich, dass sich Bettruhe und die übliche Vorgehensweise, sich nur auf die Behandlung der Krankheit zu fokussieren, bei älteren Patienten nachteilig auswirken: „Unsere Studie zeigt, dass personalisierte körperliche Übungen und ein moderates Ausdauertraining einen erheblichen Nutzen für die Routineversorgung haben“, berichten die Professoren Nicolás Martínez-Velilla und Mikel Izquierdo von der Universität Navarra in Spanien im Fachblatt Jama Internal Medicine. „Manchmal glauben wir, dass die neueste Behandlung die Lösung für unsere Probleme bieten kann. Wir sind uns jedoch nicht bewusst, dass Behinderungen, die durch Krankenhausaufenthalte entstehen, eine größere Auswirkung haben können als die Krankheit, die überhaupt zu einer Aufnahme geführt hat“, fügt Izquierdo hinzu.
Bei dem Bewegungsprogramm absolvierten die Patienten fünf bis sieben Tage lang zweimal täglich für 20 Minuten individuell angepasste Übungen für die Arme und Beine, die Kraft, Balance und Gehen trainierten - selbst während der Akutphase ihrer Krankheit.
ZOU