21.02.2013
Balancieren, Hüpfen, Perlen aufreihen: Was müssen Vorschulkinder schon können, und wann sind sie mit der motorischen Entwicklung hinterher? Dies zu entscheiden, ist oft nicht einfach. Schweizer Wissenschaftler haben jetzt ein Testverfahren entwickelt, mit dessen Hilfe Störungen in der Bewegungs-Entwicklung frühzeitig erkannt werden können.
In ihrer Studie gingen die Wissenschaftler der Universitäten von Zürich und Lausanne beispielsweise der Frage nach, ab welchem Alter ein Vorschulkind auf einem Bein stehen können muss. Oder auf einem Bein hüpfen. Und ab wann wechseln Kinder eigentlich, wenn sie die Treppe hinuntergehen, das rechte und das linke Bein ab? Um dies festlegen zu können, hatten die Wissenschaftler die sogenannte Zürcher Neuromotorik, ein Testverfahren für ältere Kinder zwischen 5 und 18 Jahren, abgewandelt und die fein- und grobmotorischen Fähigkeiten von rund 100 Kindern zwischen drei und fünf Jahren untersucht.
Viele jüngere Vorschulkinder, so ihr Fazit, können Aufgaben, wie etwa auf einem Bein hüpfen oder länger als zwei Sekunden auf einem Bein stehen, noch nicht durchführen. So war weniger als die Hälfte der Dreijährigen dazu in der Lage, kurz auf einem Bein zu stehen, geschweige denn zu hüpfen. Zwischen dem dritten und dem fünften Lebensjahr entwickeln sich die motorischen Fähigkeiten jedoch sehr schnell, berichten die Forscher. Mit fünf Jahren seien im Prinzip alle Kinder in der Lage, auf einem Bein zu stehen, zu hüpfen und zu rennen. Die Tatsache, dass auch bei Vorschulkindern schon motorische Fähigkeiten messbar seien, könnte dazu beitragen, Entwicklungsstörungen frühzeitig zu erkennen und mit therapeutischen Maßnahmen gegenzusteuern, so die Forscher.
HH