15.01.2015
Klar: Gemütlich auf dem Sofa zu sitzen, ist bequemer, als sich zu bewegen. Doch es lohnt sich gesundheitlich, den inneren Schweinehund zu überwinden und aktiver zu werden, wie europäische Forscher jetzt bestätigen konnten. Denn zu wenig Bewegung ist offenbar für mehr Todesfälle verantwortlich als Übergewicht.
Wie die Studie mit über 334.000 europäischen Teilnehmern zeigt, könnten doppelt so viele Todesfälle auf fehlende Bewegung zurückgehen als auf Übergewicht. Allerdings schon kleine Gewohnheitsveränderungen könnten einen positiven Einfluss haben. „Nur eine kleine Tageseinheit an körperlicher Aktivität kann für Menschen, die sich sonst so gut wie nicht bewegen, erhebliche Gesundheitsvorteile mit sich bringen“, sagt Professor Ulf Ekelund von der University of Camebridge. So könnten jeden Tag 20 Minuten flottes Gehen das Risiko eines frühen Todes für inaktive Menschen deutlich senken, berichten die Wissenschaftler im Fachblatt American Journal of Clinical Nutrition. Wie aus ihren Berechnungen hervorging, wären inaktive Studienteilnehmer mit dieser Menge an Aktivität in die Gruppe derer gerutscht, die als moderat inaktiv eingestuft wurden, was ihr Risiko für einen vorzeitigen Tod um 16 bis 30 Prozent verringert hätte.
Körperliche Inaktivität, sprich eine Arbeit im Sitzen kombiniert mit fehlender Aktivität in der Freizeit, stehe aber nicht nur mit einer geringeren Lebenserwartung in Verbindung, sondern auch mit einem höheren Risiko für Herzerkrankungen oder Krebs, so die Forscher. Außerdem trage sie zu einem höheren Body-Mass-Index (BMI) und Übergewicht bei. Obwohl schon 20 Minuten Bewegung für die Gesundheit einen deutlichen Unterschied ausmachen, sollte jeder einzelne versuchen, noch mehr zu tun, rät Ekelund. „Körperliche Aktivität hat viele erwiesene Gesundheitsvorteile und sollte ein wichtiger Bestandteil des täglichen Lebens sein.“
HH