Natascha Koch
|
09.08.2022
Wird der Blutdruck nicht nur an einem, sondern an beiden Armen kontrolliert und wird der höhere von beiden Werten ausgewählt, erhalten mehr Menschen die Diagnose Bluthochdruck. Genauer gesagt 12 Prozent, berichten Forscher der Universität Exeter im Fachblatt Hypertension. „Unsere Studie zeigt erstmals, dass der höhere von beiden Werten beim Blutdruckmessen eine bessere Vorhersage für das künftige Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen liefert“, sagt Studienleiter Dr Christopher Clark. Es sei unmöglich, vorher zu wissen, welcher von beiden Armen den höheren Messwert liefert. „Deswegen ist es wichtig, an beiden Armen zu messen, um Bluthochdruck richtig zu identifizieren und schnell eine Behandlung einzuleiten“, so Clark.
Für die Studie untersuchte das Forscherteam Daten von 53.172 Teilnehmern aus 23 internationalen Studien. Dabei stellte sich heraus, dass durch das Messen an beiden Armen zusätzlich 6.572 Teilnehmer (12,4 Prozent) den Grenzwert für Bluthochdruck überschritten und die Diagnose Hypertonie erhielten. Durch eine frühzeitige Behandlung könnten so viele Fälle von Herz-Kreislauf-Erkrankungen verhindert werden. Ein hoher Blutdruck tut nicht weh, schädigt auf Dauer aber die Gefäße im ganzen Körper und kann gefährliche Folgeerkrankungen nach sich ziehen. Je nachdem, wie hoch der Blutdruck ist, kommen für die Therapie von Bluthochdruck Lebensstilveränderungen wie mehr Bewegung, eine gesündere Ernährung und der Abbau von Übergewicht infrage. Häufig müssen zusätzlich auch Medikamente eingenommen werden, um die Werte in einem gesunden Bereich zu halten.
Quelle: DOI: 10.1161/HYPERTENSIONAHA.121.18921