22.12.2011
Blutdrucksenkung lohnt sich. Wissenschaftler aus New Brunswick, USA, haben herausgefunden, dass bei Patienten, deren hoher Blutdruck medikamentös behandelt wird, auf lange Sicht die Lebenserwartung steigt. Ein Monat Bluthochdruck-Therapie verlängert das Leben demnach um einen Tag.
In ihrer Untersuchung analysierten die Wissenschaftler die Daten einer Studie, die bereits in den 1980er Jahren begonnen wurde. Damals wurde der Effekt von blutdrucksenkenden Medikamenten auf das Schlaganfallrisiko untersucht. 4.736 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 72 Jahren wurden in die Studie eingeschlossen. Eine Hälfte der Patienten bekam das Medikament Chlortalidon, die andere Hälfte ein Placebo, also ein wirkstoffloses Scheinmedikament. Ab Dezember 2006 wurde untersucht, wie viele der Patienten noch lebten.
Insgesamt sind in den knapp 22 Jahren der Studienlaufzeit 2.851 Patienten verstorben. Dabei fiel auf, dass sich die Lebenserwartung in der Gruppe der Patienten, die das Chlortalidon bekamen, verglichen mit der Placebo-Gruppe verlängert hatte. Nach 22 Jahren Therapie gewannen die Patienten bezogen Herz-Kreislauf-Erkrankungen 158 Tage hinzu, bezogen auf alle Todesursachen zusammen gewannen sie 105 Tage. Umgerechnet bedeutet das, dass sich die Lebenserwartung mit einem Monat blutdrucksenkender Therapie um einen Tag erhöhen lässt.
Aus vielen großen Studien ist bekannt, dass durch die Blutdruckbehandlung die Häufigkeit von Herz-Kreislauferkrankungen vermindert wird. Allerdings hat keine Studie bisher den Effekt der Senkung des Bluthochdrucks auf die Lebenserwartung an sich untersucht. Die nun vorliegende Studie zeigt nach Meinung der Autoren eindeutig, dass sich eine blutdrucksenkende Therapie definitiv lohne.
KK