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01.09.2022
Morgens oder abends? Da Bluthochdruck in der Nacht eher mit schwerwiegenden Herz-Kreislauf-Problemen in Verbindung gebracht wird, wird teilweise dazu geraten, Blutdrucksenker abends einzunehmen. Eine große Studie, die auf der Jahrestagung der europäischen Herzgesellschaft vorgestellt wurde, kam jedoch zu dem Ergebnis, dass die Tageszeit darauf keinen Einfluss hat.
Der Schutz vor Herzinfarkt, Schlaganfall und Tod durch Gefäßerkrankung hängt der Studie zufolge nicht davon ab, zu welcher Tageszeit blutdrucksenkende Medikamente eingenommen werden: Etwa die Hälfte der Personen hatten ihre Medikamente entweder abends und morgens eingenommen. Mit abendlicher Einnahme kam es bei 3,4 Prozent und mit morgendlicher Einnahme bei 3,7 Prozent der Teilnehmer zu einem Herzinfarkt, Schlaganfall oder Tod, was statistisch keinen Unterschied ausmachte. An der über fünf Jahre andauernden Untersuchung nahmen 21.104 Menschen mit Bluthochdruck teil.
Professor Thomas MacDonald von der Universität Dundee sagte: „TIME war eine der größten kardiovaskulären Studien, die jemals durchgeführt wurden. Sie liefert eine endgültige Antwort auf die Frage, ob blutdrucksenkende Medikamente morgens oder abends eingenommen werden sollten. Die Studie ergab eindeutig, dass Herzinfarkt, Schlaganfall und vaskulärer Tod unabhängig vom Zeitpunkt der Verabreichung in ähnlichem Ausmaß auftraten. Menschen mit Bluthochdruck sollten ihre regelmäßigen blutdrucksenkenden Medikamente zu einer Tageszeit einnehmen, die für sie bequem ist und Nebenwirkungen minimiert.“