19.05.2015
Geht es um die richtigen Medikamente, werden die meisten Bluthochdruck-Patienten ausschließlich durch ihren Arzt eingestellt. US-Forscher konnten jetzt jedoch zeigen, dass es sich lohnen könnte, Apotheker stärker in die Versorgung von Menschen mit Bluthochdruck einzubinden.
In einer Studie der University of Iowa zeigte sich, dass Patienten mit schlecht eingestelltem Bluthochdruck bessere Werte erlangten, wenn sie von einem Team betreut wurden, zu dem neben einem Arzt auch ein klinischer Pharmazeut gehörte. Nach neun Monaten war der obere Wert des Blutdrucks in dieser Gruppe um 6,1 mmHg gesunken im Vergleich zu Patienten, die fast ausschließlich von einem Arzt begleitet worden waren. Dies berichteten Forscher um Barry Carter, Pharmazie-Professor an der University of Iowa, auf einer Konferenz der Amerikanischen Bluthochdruck-Gesellschaft in New York.
Der Vorteil solcher Behandlungsteams habe darin gelegen, dass Patienten oft eine praktischere und besser auf sie zugeschnittene Arzneimittel-Therapie erhalten hatten, berichteten die Wissenschaftler. War ein klinischer Pharmazeut Bestandteil des Betreuungsteams, wurde die Medikation im Durchschnitt 4,9-mal innerhalb der neun Monate angepasst, wobei dies häufig eine höhere Dosierung oder zusätzliche Arzneimittel betraf. Stellte ausschließlich der Arzt die Patienten ein, wurden die Medikamente im Schnitt lediglich einmal während des Studienzeitraums angepasst. Klinischen Pharmazeuten in einem Betreuungsteam könnten damit zu einer maßgeschneiderten medikamentösen Bluthochdruck-Therapie für jeden einzelnen Patienten beitragen, so das Fazit der Forscher.
HH