19.12.2018
Sport senkt den Blutdruck – und zwar genauso effektiv wie Medikamente. Zu diesem Schluss kommen Forscher, die erstmals den Effekt verschiedener Behandlungsmöglichkeiten miteinander verglichen haben. Die größte Herausforderung sei es, Patienten zu einem regelmäßigen Training zu motivieren.
Ausdauersport wie Laufen, Schwimmen oder Radfahren sowie dynamisches Krafttraining haben einen positiven Effekt auf den Blutdruck. Einer neuen Analyse zufolge helfen diese Sportarten bei Hypertonie sogar genauso gut wie Medikamente, berichten Forscher der London School of Economics and Political Science im Fachmagazin „British Journal of Sports Medicine“.
Für die Studie untersuchten sie 194 klinische Studien, bei denen der Blutdruck mit Medikamenten gesenkt wurde und verglichen diese mit Daten aus 197 Forschungsarbeiten, bei denen der Effekt verschiedener Sportarten auf den Blutdruck gemessen wurde. Insgesamt nahmen an den Studien rund 40.000 Personen teil, davon aber nur ein Teil mit zu hohem Blutdruck. Die Wissenschaftler schränken ein, dass es sich um gemittelte Daten gehandelt habe und es keinen direkten Vergleich zwischen blutdrucksenkenden Medikamenten und einem Sportprogramm gegeben hätte. Zudem seien weniger Daten für Hypertoniker und bestimmte Trainingsarten vorhanden gewesen.
Für viele Patienten könnte es jedoch schwierig werden, ihre täglichen Blutdruck-Pillen durch ein regelmäßiges Fitnesstraining zu ersetzen. "Wir glauben nicht, dass Patienten auf Basis unserer Studie aufhören sollten, ihre blutdrucksenkenden Medikamente zu nehmen", sagt Studienautor Dr. Huseyin Naci. Die Forscher hoffen jedoch, dass die Ergebnisse Patienten mit dazu motivieren, sich häufiger zu bewegen.
dh/<link www.pharmazeutische-zeitung.de>PZ/NK