Dr. Karen Zoufal
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16.09.2021
Insulin ist ein Schlüsselhormon für den Energiestoffwechsel und den Blutzucker. Bei Menschen mit Übergewicht reagiert der Körper häufig schlecht auf Insulin, was das Risiko für Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht. Finnische Forscher haben nun festgestellt, dass Stehen mit einer besseren Insulinsensitivität verbunden ist. Mehr stehend verbrachte Zeit kann daher möglicherweise helfen, diesen Erkrankungen vorzubeugen.
Stehen verbessert der aktuellen Studie zufolge bei inaktiven Erwachsenen die Insulinsensitivität – unabhängig von der täglichen körperlichen Aktivität, der im Sitzen verbrachten Zeit, dem Fitnesslevel oder Übergewicht. Die Studie zeigte auch, dass die Körperzusammensetzung für die Stoffwechselgesundheit wesentlich ist: Ein erhöhter Körperfettanteil wirkte sich auf die Insulinsensitivität stärker aus als körperliche Aktivität, Fitness oder die Zeit, die jemand im Sitzen verbrachte. Stehen hingegen war unabhängig von der Körperzusammensetzung mit der Insulinsensitivität verbunden.
In der im Journal of Science and Medicine in Sport veröffentlichten Studie weisen die Forscher darauf hin, dass der Zusammenhang zwischen Stehen und der Insulinsensitivität vorher noch nicht nachgewiesen wurde. Sie folgern aus dem Ergebnis, dass es die Gesundheit fördert, wenn man einen Teil der täglich im Sitzen verbrachten Zeit durch Stehen ersetzt. Das dürfte insbesondere Personen zugutekommen, die die üblichen Empfehlungen zur körperlichen Aktivität nicht einhalten. Und: Auch für die Rückengesundheit ist es von Vorteil, zwischen Sitzen, Stehen und Gehen häufiger abzuwechseln.
Quelle: DOI 10.1016/j.jsams.2021.08.009