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07.09.2023
Laut einer neuen Pilotstudie einer US-Forschungsgruppe beruhigt klinische Bratschenmusik aufgeregte Epilepsiepatienten, wenn sie in der Klinik ihre Medikamente vorübergehend absetzen oder reduzieren müssen, um für Untersuchungen Anfälle zu provozieren. Dies macht vielen Angst – manchmal so sehr, dass die Diagnostik nicht abgeschlossen werden kann.
Wenn die Menschen jedoch Live-Musik von einem Bratschisten hörten, der in Echtzeit auf ihren Erregungszustand reagierte, verlangsamten sich ihre Gehirnwellen und gingen in einen ruhigeren Zustand über. Die Betroffenen verspürten dabei weniger Stress und Angst.
„Ihre Gehirne gingen in einen meditativen Zustand“, sagte Prof. Dr. Borna Bonakdarpour von Northwestern Universität in Illinois. „Wenn sie sich mit der realen Welt beschäftigten, etwa fernsahen oder soziale Medien auf ihrem Handy nutzten, lag ihre Gehirnfrequenz im Durchschnitt bei 12 oder 13 Hertz, aber durch die Musik sank sie auf 8 oder 9.“
Für die Studie, die in dem Fachblatt „Frontiers in Neurology“ veröffentlicht wurde, wurde Bratschenmusik ausgewählt, da ihre Tonlage etwa den Stimmumfang des Menschen widerspiegelt. Dieser Bereich, der auch für Schlaflieder verwendet wird, stimuliert die beruhigenden Systeme des Gehirns.
Quelle: DOI 10.3389/fneur.2023.1206171