14.12.2016
Männliche Studienteilnehmer, die während des Spiels das Stück „Thunderstruck“ von AC/DC hörten, waren deutlich langsamer und machten mehr Fehler. Wurde jedoch stattdessen das Andante aus der Sonate für zwei Klaviere von Wolfgang Amadeus Mozart eingespielt, schnitten sie bei dem Spiel besser ab. Bei AC/DC unterliefen Männern im Schnitt 36 Fehler, bei der Sonate waren es nur 28, wie die Forscher in der Fachzeitschrift The Medical Journal of Australia berichten. Frauen ließen sich von den unterschiedlichen Klängen im Übrigen nicht beeinflussen. Sie brauchten insgesamt etwas länger als Männer, machten aber weniger Fehler, so die Forscher.
Bei dem besagtem Spiel mussten die Teilnehmer einen Plastik-Patienten operieren. Mit einem Greifer sollten verschiedene Teile aus dem Körper entfernt werden. Dabei galt es, besonders genau zu arbeiten: Wurden die Teile nicht exakt gegriffen, leuchtet die Nase des „Patienten“ rot auf und ein Fehler wurde registriert. Die Forscher spielten den Teilnehmern während des Spiels auch Geräusche vor, die üblicherweise in einem Operationssaal zu hören sind. Auch dabei zeigte sich, dass Männer deutlich weniger Fehler machten als bei Hard-Rock-Musik.
Die kleine Studie sei Teil einer breiter angelegten Forschung zum Einfluss von Musik auf die Leistungsfähigkeit, sagt Dr. Daisy Fancourt vom Centre for Performance Science in London. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf Musik im Operationssaal. Berichten zufolge werde in OP-Räumen in 72 Prozent der Zeit Musik gespielt. Experten seien sich jedoch nicht einig, ob Musik einen positiven oder negativen Einfluss habe, so Fancourt. In einigen Studien habe sich gezeigt, dass jamaikanische Musik und Hip-Hop zum Beispiel die Operationsgeschwindigkeit erhöht. Andererseits gab in einer anderen Studie einer von vier Anästhesisten an, dass sich durch Musik seine Konzentration verringere.
HH