16.01.2013
Die meisten der rund 500 befragten US-Amerikaner gingen demnach davon aus, dass ein Husten sieben bis neun Tage andauert. Auch bei uns besagt eine alte Volksweisheit für Erkältung: "Drei Tage kommt sie, drei Tage bleibt sie, drei Tage geht sie“. Tatsächlich brauche der Körper bei einer akuten Bronchitis jedoch eher 18 Tage, um sich von ihr zu befreien, schreiben die Wissenschaftler in dem Fachblatt Annals of Family Medicine. Dies ging aus einer Analyse von Daten aus 19 Studien zu akuter Bronchitis hervor.
Schon in seiner Zeit als Hausarzt hatte Mark Ebell, Mediziner und Autor der Studie, die enorme Kluft zwischen der Erwartung der Patienten und der Wirklichkeit festgestellt. Diese Diskrepanz, so die Vermutung, sei wahrscheinlich mitverantwortlich dafür, dass zu viele Antibiotika verschrieben würden. Viele Patienten mit Husten suchen nach vier bis fünf Tagen eine Arztpraxis auf, und verlassen sie mit einem Rezept für Antibiotika, so seine Erfahrung. "Aus klinischen Studien wissen wir, dass eine Behandlung mit Antibiotika bei einer akuten Bronchitis wenn überhaupt nur einen sehr geringen Nutzen hat", so Ebell. Diese Krankheiten werden meist durch Viren verursacht, bei denen Antibiotika nicht helfen. Das übertriebene Verschreiben dieser Arzneimittel führe dazu, dass sich bei Bakterien Resistenzen ausbilden und Antibiotika unwirksam werden, warnt der Mediziner.
hh