04.03.2014
Cannabis-Präparate und daraus abgeleitet Wirkstoffe werden in der Medizin gegen die Auswirkungen verschiedener Leiden eingesetzt, beispielsweise bei Krebs, AIDS oder MS. Auch Rheuma-Patienten therapieren ihre starken Gelenkschmerzen bisweilen mit Marihuana. Kanadische Forscher raten davon jedoch ab.
Es sei medizinisch nicht erwiesen, dass die Cannabispflanze die Symptome rheumatischer Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis, Lupus oder Fibromyalgie effektiv lindern könnte. Das schreiben die Forscher in der Fachzeitschrift Arthritis Care & Research. Zwar gebe es Studien, welche die Wirksamkeit von Cannabinoiden, den Inhaltsstoffen von Cannabis, bei Krebs und Nervenschmerzen bestätigen. Doch die Schmerzentstehung bei Rheuma laufe anders ab. Darüber hinaus sei die Studienlage bei rheumatischen Erkrankungen nicht ermutigend. Trotz seiner großen Beliebtheit habe sich ein positiver Effekt von Cannabis hier weder in Kurz- noch in Langzeitstudien nachweisen lassen, so die Forscher.
Eine genaue Dosierung mit dem Cannabiskraut sei zudem kaum möglich, geben die Wissenschaftler zu bedenken. Die Konzentrationen an Tetrahydrocannabinol, dem schmerzlindernden und psychoaktiv wirkenden Inhaltsstoff der Cannabispflanze, können je nach Pflanzenmaterial um bis zu 33 Prozent schwanken. Sehr unterschiedlich seien auch die Mengen, die vom Körper aufgenommen werden. Die Absorptionsrate bewegt sich demnach zwischen 2 und 56 Prozent. Hinzu kommt, dass das Rauchen von Joints bekanntermaßen schädliche Auswirkungen auf die Atmungsorgane hat und dass Marihuana, wenn es über längere Zeit verwendet wird, zu psychischen Erkrankungen, Abhängigkeit oder Gedächtnisproblemen führen könnte, warnen die Wissenschaftler.
HH