14.12.2011
Patienten, die wegen einer Virusgrippe im Krankenhaus behandelt werden, können von cholesterinsenkenden Medikamenten profitieren. Das haben Forscher des Oregon Public Health Division in Portland, USA, herausgefunden. In einer Studie reduzierten die Statine genannten Medikamente zur Cholesterinsenkung die Sterblichkeit der Grippepatienten um fast die Hälfte.
In der Untersuchung beobachteten die Experten mehr als 3.000 Patienten, die zwischen 2007 und 2008 wegen einer Virusgrippe in einem der Krankenhäuser in 10 Staaten der USA behandelt wurden. Etwa ein Drittel der Patienten erhielt während oder kurz vor dem stationären Aufenthalt Statine. Dabei fiel auf, dass von den Patienten, die keine Statine bekamen, etwa doppelt so viele an der Virusgrippe verstarben wie von den mit den Cholesterinsenkern behandelten Patienten.
Statinen wird schon länger nachgesagt, dass sie neben der Blutfett-regulierenden Wirkung auch eine Auswirkung auf das Immunsystem haben. Bereits in anderen Studien wurden anti-entzündliche Wirkungen der Statine beschrieben. Darüber hinaus zeigten Forscher des Texas Heart Institute in Houston, USA, dass Statine im Tierversuch durch die Blockade verschiedener Stoffwechselwege die Virusvermehrung unterbinden.
Da die Experten lediglich beobachteten und Daten auswerteten, gibt es keine Informationen dazu, in welchen Dosierungen und in welcher Menge die Patienten die Statine erhalten hatten. Zudem sei noch unklar, welche Gruppe der Cholesterinmedikamente die wirkungsvollste zur Bekämpfung der Virusgrippe sei und wie sich die Statin-Therapie bei jüngeren Patienten auswirkt. Das müssten weitere Studien klären. Bislang gibt es im Wesentlichen nur zwei Möglichkeiten, die Folgen einer Virusgrippe zu verhindern oder zu verringern: die Impfung und Medikamente, die die Virusvermehrung stoppen. Cholesterin senkende Statine könnten nun die Auswahl an Therapiemöglichkeiten erweitern.
KK