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Nach Impf-Stopp: EMA verteidigt Astra-Zeneca-Impfstoff

Natascha Koch  |  16.03.2021

Nach neuen Meldungen zu Thrombosen der Hirnvenen in Zusammenhang mit dem Covid-Impfstoff der Firma AstraZeneca hat Deutschland die Impfungen vorerst ausgesetzt. Dabei handele es sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme, so Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Die Europäische Arzneimittelbehörde prüft nun die Vorfälle, verteidigt den Impfstoff aber weiterhin.

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In Deutschland wird nun vorerst nicht mehr mit dem Impfstoff von Astra Zeneca geimpft.
© Mongkolchon Akesin/iStockphoto

"Um das Vertrauen in den Impfstoff zu erhalten, müssen wir unseren Expertinnen und Experten in Deutschland und in der EU die Zeit geben, die jüngsten Vorfälle zu überprüfen“, sagte Jens Spahn in einer Pressekonferenz am Montag. Alle Impfungen mit dem Wirkstoff des britisch-schwedischen Unternehmens Astra-Zeneca werden daher vorerst gestoppt, das gilt sowohl für Erst- als auch Folgeimpfungen. Die Entscheidung folgte auf eine neue Empfehlung des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI), das nach der Analyse eines neuen Datenstandes eine "auffällige Häufung einer speziellen Form von sehr seltenen Hirnvenenthrombosen (Sinusvenenthrombosen) in Verbindung mit einem Mangel an Blutplättchen (Thrombozytopenie) und Blutungen in zeitlicher Nähe zu Impfungen mit dem Covid-19-ImpfstoffAstra-Zeneca" festgestellt hatte.

Zuvor hatten schon andere EU-Länder beschlossen, die Impfung mit dem Wirkstoff von Astra-Zeneca vorerst auszusetzen, darunter Dänemark, Norwegen, Irland und die Niederlanden. Ob tatsächlich ein Zusammenhang zwischen den Thrombosen und der Corona-Impfung besteht, ist noch nicht belegt. Bislang gebe es in Deutschland laut Spahn nur sieben berichtete Fälle einer Hirnvenenthrombose, die im Zusammenhang mit der Impfung stehen könnten - bei mittlerweile über 1,6 Millionen Impfungen in Deutschland.

EMA verteidigt den Astra-Zeneca Impfstoff

Die Europäische ArzneimittelbehördeEMA wird nun prüfen, ob und wie sich die neuen Erkenntnisse auf die Zulassung des Impfstoffes auswirken. In einer Online-Pressekonferenz kündigte EMA-Direktorin Emer Cooke die Ergebnisse der Überprüfung für Donnerstag, 18. März, an. Cooke betonte, dass es derzeit keinerlei Hinweise darauf gebe, dass die Thrombosen durch den Astra-Zeneca-Impfstoff verursacht wurden. In klinischen Studien zu dem Impfstoff seien Thrombosen sowohl bei Geimpften als auch bei Personen, die ein Placebo gespritzt bekommen hatten, in gleichem Maße vorgekommen. "Wir sind weiterhin überzeugt, dass der Nutzen der Astra-Zeneca-Impfung die Risiken durch Nebenwirkungen überwiegt", sagte Cooke. Der EMA seien europaweit 30 Fälle von Thrombosen im zeitlichen Zusammenhang der Impfung gemeldet worden, bei einer Gesamtzahl von knapp 5 Millionen Geimpften. Diese Zahl sei nicht höher als die Zahl an Thrombosen, die überlicherweise in der Gesamtbevölkerung vorkämen.

Was müssen Geimpfte nun wissen?

Laut PEI traten die gemeldeten Fälle von Thrombosen innerhalb von vier bis 16 Tagen nach der Impfung auf. Die Experten weisen darauf hin, dass Personen, die den Covid-19-Impfstoff von Astra-Zeneca erhalten haben und sich mehr als vier Tage nach der Impfung zunehmend unwohl fühlen, etwa mit starken und anhaltenden Kopfschmerzen oder punktförmigen Hautblutungen, sich unverzüglich in ärztliche Behandlung begeben sollten. Letzteres ist ein typisches Zeichen für einen Mangel an Blutplättchen, der auf ein Blutgerinnsel hindeuten kann. Mehr Informationen erhalten Sie hier.

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