ZOU
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13.09.2022
Eine Untersuchung der SARS-CoV-2-Viren bei 360 Infizierten zeigt, dass jeder Patient individuelle Virusvarianten beherbergt. Normalerweise würde man dagegen einen einzigen dominanten Stamm erwarten. „Unsere Arbeit zeigt die Komplexität von Infektionskrankheiten, die oft zu stark vereinfacht wird, indem nur das am häufigsten vorkommende Virus in einer Infektion betrachtet wird. Wir zeigen, wie wichtig es ist, auch die Varianten zu untersuchen, die als Rauschen angesehen werden: Wir sehen, dass genetische Varianten, die bei SARS-CoV-2-Infektionen in geringer Häufigkeit beobachtet werden, Frühindikatoren für neue Stämme sein können, die für spätere Übertragungsschübe verantwortlich sind“, sagte Dr. Ernest Ricky Chan von der Case Western Reserve University in Cleveland.
Im Fachblatt „PLOS Genetics“ beschreibt das Team, dass Mutationen, die für Omikron BA.1 und BA.2 typisch sind, schon während der Alpha- und Delta-Wellen und mindestens ein Jahr, bevor Omikron zur besorgniserregenden Variante wurde, in geringer Anzahl vorhanden waren.
Die Konzentration auf hauptsächlich auftretende Varianten ist wichtig für die Entwicklung von Diagnostika, Therapeutika und Impfstoffen, aber die Forscher mahnen, dass Variationen genauer erfasst und gemeldet werden sollten, damit man agil auf das sich ständig weiterentwickelnde Virus reagieren kann.
Quelle: DOI 10.1371/journal.pgen.1010200