05.05.2020
Fachleute aus 15 Nationen machen in der Zeitschrift „The Lancet Child & Adolescent Health“ darauf aufmerksam, dass sich derzeit aufgrund der Covid-19-Pandemie die ohnehin geringe körperliche Aktivität bei Kindern noch weiter reduziert. Die Zeit, die Menschen in öffentlichen Grünanlagen, Spielplätzen oder Parks verbringen, hat sich im Vergleich zu der Zeit vor der Pandemie um fast ein Drittel verkürzt, und Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln haben um 59 Prozent abgenommen.
Professor John Reilly von der Strathclyde School of Psychological Sciences & Health sagte: „Die Maßnahmen gegen Covid-19 haben einen guten Grund, aber eine unbeabsichtigte Folge ist der wachsende Bewegungsmangel. Schon vor den Sperrmaßnahmen war dies ein großes Problem. In früheren Untersuchungen haben wir festgestellt, dass in Schottland weniger als 20 Prozent der Kinder die Richtlinien für körperliche Aktivität erfüllten. Wir sind besorgt, dass sie nicht nur bei der Bildung, sondern auch in Bezug auf Bewegung zu kurz kommen.“
Sport in den Tagesablauf integrieren
Die Experten raten, unter Beachtung der Abstandsvorschriften ins Freie zu gehen und körperliche Aktivität in den Alltag von Kindern einzubeziehen. Das kann auch durch den Einsatz elektronischer Medien unterstützt werden. Längeres Sitzen sollte alle 30 bis 60 Minuten unterbrochen werden.
Globale Richtlinien für die körperliche Aktivität von Kindern empfehlen im Vorschulalter (3 bis 4 Jahre) mindestens 180 Minuten körperliche Aktivität pro Tag, maximal eine Stunde Bildschirmzeit sowie 10 bis 13 Stunden Schlaf. Für Kinder und Jugendliche im schulpflichtigen Alter werden mindestens 60 Minuten körperlicher Aktivität, maximal zwei Stunden Bildschirmzeit im Sitzen und neun bis elf Stunden Schlaf empfohlen.
ZOU