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19.07.2021
Die Forscher um Dr. Louise Oni von der Universität Liverpool hatten für mehrere Erfrischungsgetränke getestet, ob sie tatsächlich falsch-positive Resultate bei Corona-Schnelltests verursachen können. Sie untersuchten 14 Getränke, einmal Mineralwasser und 13 Softdrinks: von Coca Cola über Ananas- und Apfelsaft bis hin zu Sprite und Fanta. Ebenso stellten sie aus vier Süßstofftabletten wässrige Lösungen her und verwendeten diese für den Antigentest. Neben dem Testergebnis nahmen Oni und Kollegen auch den pH-Wert der jeweiligen Probe, den Zuckergehalt und die Inhaltsstoffe unter die Lupe.
Die Ergebnisse: Wurde der Schnelltest statt mit einer Probe des Nasen- oder Rachenabstriches mit Mineralwasser durchgeführt, erhielten die Forschenden ein negatives Ergebnis. Auch die vier Zubereitungen mit den künstlichen Süßstoffen führten alle zu negativen Testergebnissen. Mehrere Erfrischungsgetränke könnten allerdings tatsächlich missbraucht werden, um falsch-positive Ergebnisse zu erhalten, heißt es in der Publikation: 10 der 13 übrigen Softdrinks ergaben ein positives oder schwach positives Ergebnis. Drei Proben, nämlich die mit Fruchtsaft-Konzentraten, brachten ein ungültiges Ergebnis.
Wie sich diese falsch-positiven Ergebnisse erklären lassen, ist nicht ganz klar. Weitere Untersuchungen seien erforderlich, um zu beurteilen, ob beispielsweise Konservierungsstoffe oder andere Bestandteile der Softdrinks die Schnelltests beeinträchtigen, schreibt das Forscherteam. Außerdem müsste untersucht werden, ob die Getränke auch dann ein falsch-positives Ergebnis erzeugen, wenn sie kurz vor dem Test getrunken werden. Die Wissenschaftler empfehlen daher, einen Speichel-Schnelltest morgens vor dem Verzehr von Speisen oder Getränken durchzuführen.
DOI: 10.1101/2021.07.05.21260003