24.06.2020
Experimente von chinesischen Forschern zeigen, dass sich Viruspartikel bei der Toilettenspülung in der Luft verteilen könnten. Demnach wäre es möglich, sich mit Erkrankungen anzustecken, bei denen Viren mit dem Stuhl ausgeschieden werden. Dazu zählt auch das neuartige Coronavirus. Aber es gibt einfache Gegenmaßnahmen.
Manchmal lässt es sich nicht vermeiden, eine öffentliche Toilette zu benutzen, und dort kann man sich möglicherweise mit Viren anstecken: Eine Untersuchung aus China zeigt, dass sich eine große Anzahl von Partikeln, unter denen sich auch Viren befinden könnten, über den Toilettensitz hinaus großflächig ausbreiten und eine Höhe von über einem Meter erreichen kann – auch noch bis zu 70 Sekunden nach dem Spülen. Dies berichten die Forscher im Fachblatt „Physics of Fluids“.
Die Forscher raten deshalb dazu, den Toilettendeckel vor dem Spülen zu schließen, denn damit kann eine Übertragung von Viren grundsätzlich verhindert werden. Vor dem Gebrauch sollte man den Toilettensitz reinigen, weil sich Viruspartikel zuvor auf der Oberfläche abgesetzt haben könnten. Und zu guter Letzt eine Selbstverständlichkeit: Nach dem Toilettengang die Hände sorgfältig waschen, um Virenpartikel zu entfernen, die sich möglicherweise auf dem Spülknopf und dem Türgriff befanden.
Wie hoch ist die Ansteckungsgefahr?
Aber wie groß ist die Gefahr tatsächlich? In einer in der Fachzeitschrift „JAMA“ erschienenen Studie wurde in 40 Prozent der SARS-CoV-2-Infizierten Erbgut des Erregers im Stuhl nachgewiesen. Das bedeutet aber noch nicht, dass es sich auch um infektiöse Viren handelt: Nur in zwei von 153 Proben (1,3 PRozent) wurden vermehrungsfähige Viren beobachtet. Die Ansteckungsgefahr über öffentliche Toiletten dürfte im Vergleich zu einem direkten Kontakt mit Infizierten somit sehr gering sein.
ZOU