Baby & Familie

Coronavirus: Ist der Lolli-Test für Kinder schädlich?

dh/PZ/NK  |  07.06.2021

In vielen Bundesländern müssen sich Schüler derzeit zweimal pro Woche auf das Coronavirus testen lassen. Neben dem üblichen Nasenabstrich kommt dabei öfter auch ein sogenannter Lolli-Test zum Einsatz, für den die Kinder an einem Plastikstäbchen lutschen müssen. Viele Eltern fragen sich, ob dabei schädliche Substanzen aufgenommen werden.

Kind, bekommt von einem Erwachsenen ein Teststäbchen in den Mund gesteckt.
In vielen Kitas und Schulen werden sogenannte Lolli-Tests durchgeführt, um auf das Coronavirus zu testen.
© ChiccoDodiFC/iStockphoto

Beim Lutschen an den Abstrichtupfern, bei denen es sich um die herkömmlichen Nasen- und Rachenabstrichtupfer handelt, sorgen sich offenbar viele Eltern, ob ihre Kinder dabei gesundheitsschädliche Stoffe aufnehmen. Nein, betont das Schulministerium Nordrhein-Westfalen dazu in einem FAQ auf seiner Webseite. „Die CE-zertifizierten Abstrichtupfer sind Medizinprodukte und bestehen aus dem Material ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol), einem handelsüblichen Kunststoff, und sind am faserigen Ende mit 100 % medizinischem Nylon beflockt“, heißt es dort. „Es handelt sich bei den Tupfern um Medizinprodukte, bei denen in Biokompatibilitätstests keinerlei Auffälligkeiten festgestellt wurden“, schreibt das Schulministerium.

Die Testmaterialien haben ein anerkanntes und gesundheitlich unbedenkliches Strahlensterilisationsverfahren durchlaufen. Das Ministerium hat die Stäbchen sogar auf Strahlungsreste von der Sterilisation untersuchen lassen: „Überprüfungen des Forschungszentrums Jülich sowohl der Abstrichtupfer als auch der Verpackungsmaterialien auf etwaige Rückstände nach der Sterilisation haben gezeigt, dass keinerlei Hinweise auf radioaktive Verunreinigungen zu erkennen sind“, heißt es auf der Webseite. Sterilisationsverfahren mit Ethylenoxid würden nicht angewendet, dementsprechend sind auch keine Verunreinigungen mit dieser Chemikalie zu befürchten. Die Untersuchungen hatte das Schulministerium aufgrund der Nachfragen besorgter Eltern durchführen lassen.

Beim Lolli-Test handelt es sich um einen Gruppentest, für den die Klasse inklusive Lehrer bzw Erzieher morgens für etwa 30 Sekunden an einem Tupfer lutschen. Anschließend werden alle Tupfer in dasselbe Test-Röhrchen gesteckt, die Proben werden also vermischt. Anschließend wird das Röhrchen ins Labor geschickt und dort ausgewertet. Im Gegensatz zu den Antigen-Schnelltests, die es in Drogerien, Supermärkten und Apotheken zu kaufen gibt, ist der Lolli-Test nämlich ein richtiger PCR-Test, der im Labor ausgewertet wird. Damit lässt sich zuverlässiger feststellen, ob eine Corona-Infektion vorliegt oder nicht. Das Ergebnis wird in noch am selben Tag übermittelt. Fällt einer der Tests positiv aus, müssen alle Kinder bzw Lehrer noch einen weiteren, einzelnen PCR-Test machen. 

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