09.07.2020
Laut der aktuellen Auswertung haben in den drei Monaten von März bis Mai 1.283 je 100.000 Beschäftigte in der Altenpflege wegen Covid-19 an ihrem Arbeitsplatz gefehlt. Damit liegt die Betroffenheit in dieser Branche mehr als das 2,5-fache über dem Durchschnittswert von 474 Krankheitsfällen je 100.000 Beschäftigte. Gleichzeitig gab es bei Beschäftigten in der Altenpflege auch häufiger Krankenhausbehandlungen wegen Covid-19: Je 100.000 Beschäftigte in der Altenpflege wurden 157 Personen mit dieser Diagnose in einer Klinik behandelt. Der Vergleichswert aller AOK-Mitglieder liegt bei 91 je 100.000 Beschäftigen.
„Bestimmte Beschäftigtengruppen, die auch in Pandemiezeiten weiter zur Arbeit gegangen sind, scheinen stärker von Covid-19 betroffen zu sein. Dies sind vor allem Berufe mit Kontakt zu anderen Menschen. Aber auch Berufe in der Fleischverarbeitung oder der Lagerwirtschaft waren stark betroffen", sagt Helmut Schröder, stellvertretender Geschäftsführer des WIdO.
Home Office und Arbeit im Freien schützt vor Covid-19
Die niedrigsten krankheitsbedingten Fehlzeiten im Zusammenhang mit Covid-19 zeigen sich bei den Berufen in der Hochschullehre und -forschung (110 Betroffene je 100.000 Beschäftigte) und in der Landwirtschaft (121 Betroffene je 100.000 Beschäftigte). Demnach sind Fehlzeiten wegen des Coronavirus bei Berufen wahrscheinlicher, in denen die Beschäftigten trotz Lockdowns mit einer Vielzahl von Menschen in Kontakt kommen. Tätigkeiten, die eher im Homeoffice oder in der freien Natur ausgeübt werden, waren dagegen mit einem niedrigeren Infektionsrisiko verbunden.
NK