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Bluthochdruck erhöht das Risiko für schweren Covid-19-Verlauf

Dr. Karen Zoufal  |  05.01.2021

Eine neue Studie deutet an, dass Bluthochdruck ein Risikofaktor für einen schweren Covid-19-Verlauf sein könnte. Durch eine medikamentöse Behandlung lässt sich das Risiko aber deutlich senken. Besonders Wirkstoffe aus der Gruppe der ACE-Hemmer scheinen hier Vorteile zu haben. Dies schreiben Wissenschaftler in der Fachzeitschrift „Nature Biotechnology“.

Älterer Mann hält ein Glas Wasser in der Hand und nimmt eine Tablette ein
Mit den richtigen Medikamenten lässt sich nicht nur der erhöhte Blutdruck senken, sondern auch das damit verbundene Risiko für einen schwereren Krankheitsverlauf von Covid-19.
© Prostock-Studio/iStockphoto

Die Forscher haben beobachtet, dass Immunzellen von Covid-19-Infizierten mit Bluthochdruck zu stärkeren Entzündungsreaktionen neigten als von Infizierten mit normalem Blutdruck. Dies ging mit einer höheren Anfälligkeit für schwere Symptome und einer längeren Erkrankungsdauer einher.

Eine Behandlung des Bluthochdrucks mit ACE-Hemmern wie Ramipril oder Enalapril schien das Risiko für einen schwereren Verlauf nahezu auf das Niveau von Menschen mit einem normalen Blutdruck zu senken. Bei einer Behandlung mit Angiotensin-Rezeptor-Blockern wie Candesartan oder Valsartan schien dieser Effekt nicht ganz so stark ausgeprägt zu sein. Aufgrund der geringen Patientenzahl lässt sich dies aber noch nicht mit Sicherheit feststellen.  

Professor Dr. Ulrich Wenzel, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Hochdruckliga, kommentierte die Ergebnisse: „Die untersuchten Bluthochdruck-Patientinnen und -Patienten hatten ein höheres Risiko für kritische Covid-19-Verläufe. Die Studie zeigte aber auch, dass eine medikamentöse Blutdrucktherapie einen positiven Effekt hatte. Das unterstreicht, wie wichtig es ist, Bluthochdruck in den Griff zu bekommen. Wir hoffen, dass diese zentrale Botschaft Patientinnen und Patienten motiviert, ihre Blutdruckmedikamente konsequent einzunehmen.“

In Deutschland hat nahezu jeder Dritte einen erhöhten Blutdruck, im Alter über 60 Jahren sogar jeder Zweite. Einen Bluthochdruck zu ignorieren, ist wenig ratsam, nicht nur unter dem Aspekt einer möglichen schwer verlaufenden Covid-19-Erkrankung, sondern auch, weil er zu Herzinfarkten, Schlaganfällen und Nierenversagen führen kann.

Quelle: DOI 10.1038/s41587-020-00796-1

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