17.06.2020
Die Ergebnisse der bislang noch nicht veröffentlichten Studie sind vielversprechend. Laut Professor Dr. Peter Horby von der Universität Oxford ist Dexamethason das erste Medikament überhaupt, das einen Überlebensvorteil bei Covid-19 zeigt. Besonders positiv sei, dass das Medikament verfügbar und kostengünstig sei und damit sofort verwendet werden könne, um weltweit Leben zu retten. Für Patienten, die auf künstliche Beatmung oder Sauerstoffzufuhr angewiesen sind, solle Dexamethason dem Wissenschaftler zufolge eine Standardtherapie werden.
Für die Studie erhielten 2.104 Covid-19-Patienten mit schwerem Verlauf zusätzlich zur Standardbehandlung für zehn Tage 6 Milligramm Dexamethason pro Tag – entweder oral oder intravenös verabreicht. Als Kontrollgruppe dienten 4.321 Patienten, die lediglich die Standardbehandlung erhielten. Analysiert wurde die Sterberate innerhalb eines Zeitraumes von 28 Tagen.
Von der zusätzlichen Dexamethason-Gabe profitierten vor allem Patienten, die künstlich beatmet wurden oder auf Sauerstoff angewiesen waren. Im Vergleich zur Kontrollgruppe ging die Sterberate bei ihnen um ein Drittel beziehungsweise ein Fünftel zurück. Keinen Nutzen hatte das Medikament dagegen bei jenen Patienten, die ohne Beatmungshilfe auskamen. Die Sterberate in der Kontrollgruppe war ebenfalls abhängig davon, ob die Patienten künstlich beatmet wurden, ob sie Sauerstoff bekamen oder ob sie ohne Beatmungshilfe auskamen. In der ersten Gruppe lag die Sterberate bei 41 Prozent, in der zweiten bei 25 Prozent und in der dritten bei 13 Prozent.
PZ/ss/NK