Dr. Karen Zoufal
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29.12.2020
Nach einer Covid-19-Infektion erinnern sich bestimmte Immunzellen, die sogenannten B-Gedächtniszellen, an das Virus und lösen bei einem erneuten Kontakt mit dem Erreger eine schnelle Produktion von schützenden Antikörpern aus. Diese virusspezifischen Gedächtnis-B-Zellen sind einer kleinen Studie zufolge bis zu acht Monate nach der Infektion stabil vorhanden, wie australische Forscher im Fachmagazin „Science Immunology“ berichten.
Die Wissenschaftler hatten von 25 Covid-19-Patienten ab dem vierten Tag nach der Infektion und bis zu 242 Tage danach wiederholt Blutproben genommen. Wie auch zuvor in anderen Studien beobachtet, nahmen die Antikörper gegen das Virus bereits 20 Tage nach der Infektion ab. Wichtig ist jedoch, dass alle Patienten weiterhin B-Gedächtniszellen hatten, die eine von zwei Oberflächenstrukturen des neuartigen Coronavirus erkannten, entweder das Spike- oder das Nucleocapsid-Protein.
Dies ist ein starker Hinweis darauf, dass auch Impfstoffe gegen Covid-19 über lange Zeiträume wirken werden. Die Ergebnisse erklären zudem, warum es unter Millionen von positiv getesteten Menschen nur wenige Fälle einer wiederholten Infektion gab. „Die Studie zeigt, dass Patienten, die mit dem COVID-19-Virus infiziert sind, tatsächlich eine Immunität gegen das Virus und die Krankheit behalten“, sagte Studienautor Professor Menno van Zelm von der Monash University in Melbourne.
Quelle: DOI 10.1126/sciimmunol.abf8891