Dr. Karen Zoufal
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08.09.2021
Hin und wieder kommt es durch die Covid-19-Impfung zu ernsten Nebenwirkungen, z. B. Herzmuskelentzündungen. Ein Vergleich von geimpften, ungeimpften und infizierten Personen zeigt jedoch: Das Risiko, durch die Impfung Schaden zu nehmen, ist deutlich geringer als durch eine Covid-19-Erkrankung.
Mittlerweile sind viele Millionen Menschen gegen Covid-19 geimpft. Auf diese Weise sind sehr seltene Impfnebenwirkungen bekannt geworden, die in den Zulassungsstudien aufgrund der geringeren Teilnehmerzahl noch nicht aufgefallen waren. Berichte über Nebenwirkungen der Impfung wie Thrombosen oder Herzmuskelentzündungen machen vielen Menschen Angst und halten sie von einer Impfung ab.
Ein Vergleich geimpfter und ungeimpfter Personen aus Israel zeigt jedoch: Durch die Impfung mit Comirnaty (BioNTech/Pfizer) kam es bei 2,7 von 100.000 Personen zu einer Herzmuskelentzündung, bei 78 von 100.000 zu Schwellungen der Lymphknoten, bei 5 von 100.000 zu einer Blinddarmentzündung und bei 16 von 100.000 zur Gürtelrose. Wesentlich häufiger waren leichte Impfreaktionen, die jedoch schnell vorübergingen.
Deutlich stärker trifft es Menschen, die an Covid-19 erkranken: Von je 100.000 infizierten und nicht infizierten Personen ergab sich ein Plus für Herzmuskelentzündungen von 11 pro 100.000 Personen unter den Infizierten und bei 5 pro 100.000 zusätzliche Herzbeutelentzündungen. Dies bedeutet, dass das Risiko einer Herzmuskel- oder Herzbeutelentzündung durch die Erkrankung viel höher ist als durch die Impfung. An einer akuten Nierenschädigung litten unter den Infizierten 125 pro 100.000 zusätzlich, an einer Lungenembolie 62 und an einer tiefen Venenthrombose 43 von 100.000 Menschen.
Quelle: DOI 10.1056/NEJMoa2110475