20.05.2020
Einer neuen Studie zufolge hat das Klima wenig Einfluss auf die Infektionsrate des neuen Coronavirus SARS-CoV-2. Erst wenn ein größerer Teil der Bevölkerung immun ist, könnte sich ein Klimaeffekt bemerkbar machen, berichten die Forscher der Princeton University im Fachblatt Science.
Die rasche Ausbreitung des Virus in Brasilien, Ecuador, Australien und anderen tropischen Ländern spricht dagegen, dass wärmere Bedingungen die Pandemie aufhalten werden, denn dort begannen die Infektionen während der Sommersaison. Modellrechnungen und Erfahrungen mit anderen Viren lassen erwarten, dass Covid-19 ohne Impfstoff oder andere Kontrollmaßnahmen erst dann auf saisonale Veränderungen reagiert, wenn die Anzahl infizierbarer Personen geringer wird. Weitere Ergebnisse deuteten darauf hin, dass das Virus umso empfindlicher auf wärmeres Wetter reagiert, je länger und konsequenter Distanzierungsmaßnahmen durchgeführt werden.
Klima hat nur einen geringen Einfluss
Dr. Rachel Baker sagte: „Wir gehen davon aus, dass wärmeres oder feuchteres Klima das Virus im Frühstadium der Pandemie nicht verlangsamen wird. Wir sehen einen gewissen Einfluss des Klimas auf die Größe und den Zeitpunkt der Pandemie, aber im Allgemeinen wird sich das Virus unabhängig von den Klimabedingungen schnell verbreiten, da die Bevölkerung so anfällig ist.“
Für die Studie simulierten die Forscher verschiedene Szenarien, wie die Pandemie in verschiedenen Klimazonen der ganzen Welt verlaufen würde, und ließen Erfahrungen mit ähnlichen Viren – beispielsweise dem Grippevirus – einfließen. In allen Szenarien wurde das Klima nur dann zu einem mildernden Faktor, wenn große Teile der menschlichen Bevölkerung immun oder resistent gegen das Virus waren.
ZOU