Natascha Koch
|
05.02.2022
Die gute Nachricht ist: Wer positiv auf das Coronavirus getestet wurde, kann die Isolation in den allermeisten Fällen zu Hause verbringen – auch dann, wenn Symptome auftreten. In der Regel verläuft eine Infektion mild bis moderat, trotzdem kann man sich dabei richtig krank fühlen. Typische Symptome sind Muskel-, Kopf- und Halsschmerzen, Schnupfen, Abgeschlagenheit, Husten, Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns, Appetitlosigkeit, Kurzatmigkeit, Fieber und nächtliches Schwitzen. „Fieber und Erschöpfung sind generell Anzeichen dafür, dass sich unser Immunsystem mit einem Erreger auseinandersetzt. Bei solchen Symptomen sollte man daher vor allem in den ersten Tagen im Bett bleiben. Gerade im Homeoffice neigen viele Menschen dazu, trotz Krankheit zu arbeiten: Echte Schonung und Stressvermeidung sind aber besser für den Heilungsprozess“, raten die Ausbüttels-Apotheken in einem Infoblatt für betroffene Patienten.
Nicht die ganze Zeit liegen
Wenn man sich gut genug fühlt, es durchaus ratsam, das Bett hin und wieder zu verlassen. Denn gerade Atemwegserkrankungen ist ständiges Liegen nicht optimal, da die Lunge dabei schlechter belüftet wird. Körperliche Anstrengungen sollte man aber vorerst vermeiden, um dem Körper die nötige Zeit zu geben, mit der Erkrankung fertig zu werden. Spaziergänge an der frischen Luft sind während der Isolation jedoch nicht erlaubt.
Zu Hause bleiben und Kontakte informieren
Wer einen positiven PCR-Test hat, muss sich zu Hause isolieren – egal ob Symptome bestehen oder ob man geimpft ist oder nicht. Seit dem 7. Januar 2022 gilt:
- 10 Tage Isolierung ohne abschließenden Test
- 7 Tage Isolierung mit abschließendem Test: Wer mindestens 48 Stunden symptomfrei ist, kann die Isolation vorzeitig beenden. Voraussetzung ist ein negativer PCR-Test oder einen zertifizierter Antigen-Test, für den die Probenabnahme frühestens an Tag 7 erfolgte.
Da die Gesundheitsämter vielerorts mit der Kontaktverfolgung schlicht überfordert sind und sich oft gar nicht mehr bei Erkrankten melden, ist es wichtig, zu Beginn der Erkrankung alle Menschen in Eigenregie zu informieren, die man in den vergangenen Tagen getroffen hat.
Wann zum Arzt?
Nach einem positiven PCR-Test ist es immer ratsam, den Hausarzt telefonisch zu kontaktieren. In der Regel kann die Infektion zu Hause auskuriert werden. Verschlechtern sich die Symptome deutlich, ist das Fieber sehr hoch oder tritt Atemnot auf, sollte der Arzt erneut kontaktiert werden, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Bei starker Luftnot sollte sich niemand scheuen, auch direkt den Notruf unter 112 oder den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter 116 117 anzurufen. Dies kann auch erst im späteren Krankheitsverlauf geschehen, auch wenn man erst dachte, sich auf dem Weg der Besserung zu befinden.
Rezeptfreie Medikamente bei Covid-19
Wie bei anderen Viruserkrankungen gibt es auch bei Covid-19 keine Medikamente, mit denen sich der Krankheitsverlauf verkürzen lässt. Zwar gibt es mittlerweile Wirkstoffe zur Behandlung der Erkrankung, diese sind jedoch Personen vorbehalten, die ein hohes Risiko für einen schweren Verlauf haben. Die Symptome lassen sich aber durchaus durch rezeptfreie Medikamente lindern. Bei Kopf- und Gliederschmerzen helfen zum Beispiel Schmerzmittel und fiebersenkende Mittel wie Paracetamol oder Ibuprofen. Anfängliche Befürchtungen, diese könnten sich negativ auf den Krankheitsverlauf auswirken, haben sich nicht bestätigt (aponet.de berichtete). Abschwellendes Nasenspray und Hustenstiller können ebenfalls hilfreich sein, wenn die Nase verstopft ist oder der Reizhusten sehr unangenehm ist.
Wer Fieber hat, sollte zudem darauf achten, ausreichend zu trinken. „Als Faustregel gilt: Bei jedem Grad Körpertemperatur über 37 Grad sollten Erwachsene einen halben bis einen Liter Flüssigkeit zusätzlich pro Tag trinken“, so die Ausbüttels-Apotheken. Der Normalbedarf liegt bei etwa 1,5 Litern täglich.
Wichtig: Bei einer Covid-19-Erkrankung darf man das Haus nicht verlassen, auch nicht für den Gang in die Apotheke. Viele Apotheken bieten jedoch einen Lieferservice an, erkundigen Sie sich am besten bei der Apotheke in Ihrer Nähe oder bitten einen Freund oder Familienmitglied um Hilfe.