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07.07.2021
Fiebersenkende und schmerzlindernde Mittel wie Ibuprofen oder Naproxen, auch bekannt als nicht steroidale Antirheumatika (NSAR), werden weitläufig zur Linderung von Impf-Nebenwirkungen eingesetzt. Dies ist jedoch eine umstrittene Praxis, denn durch eine unterdrückte Immunreaktion könnte theoretisch die Antikörperbildung und somit die Wirkung der Impfung geschmälert werden. Es gibt einige Studien, die davon abraten, Schmerzmittel im Zusammenhang mit einer Impfung einzunehmen. Ebenso gibt es wissenschaftliche Arbeiten, die keine negativen Effekte für den Impferfolg gezeigt haben. Allerdings wird auch hier von einer vorbeugenden Behandlung abgeraten. Stattdessen wird empfohlen, Schmerzmittel nur dann anzuwenden, wenn tatsächlich starke Beschwerden auftreten.
Das empfehlen Ärzte und Experten
Eine Reihe von Aufsichtsbehörden hat Aussagen zur Verwendung von fiebersenkenden Mitteln rund um den Zeitpunkt der Impfung gemacht. Im Jahr 2015 erklärte die Weltgesundheitsorganisation (WHO), dass die Verwendung von fiebersenkenden Mitteln prinzipiell vor oder zum Zeitpunkt einer Impfung nicht empfohlen wird, aber in den Tagen nach der Impfung zugelassen ist. Diese Empfehlung haben die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) der USA übernommen. Auch die Informationen des Robert Koch-Instituts zur Covid-Schutzimpfung enthalten die Empfehlung, NSAR beim Auftreten von Schmerzen und Fieber nach der Impfung einzusetzen. Dabei wird Paracetamol als Beispiel ausdrücklich erwähnt.
Grundlegende Fragen sind noch nicht geklärt
Ob und wie sich die Immunreaktion durch die Verabreichung von fiebersenkenden Mitteln vor und nach der Impfung verändert, ist jedoch noch nicht ausreichend untersucht und geklärt – das gilt neben der Covid-Impfung auch für alle anderen Impfungen. Kürzlich wurde ein Preprint einer aktuellen Arbeit zugänglich, die demnächst in der Fachzeitschrift „Chest“ erscheinen wird. Hier hinterfragen kanadische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von der Universität von British Columbia, ob NSAR zur Linderung akuter Nebenwirkungen im Zusammenhang mit einer Covid-Impfung eingesetzt werden sollten. Da Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen als erwartbar eingestuft werden, sei auch davon auszugehen, dass viele Menschen rezeptfreie schmerz- und fiebersenkende Mitteln einnehmen, wenn sie geimpft werden. Die Studienautoren fordern daher, dass in großen klinischen Studien grundlegende Fragen zu dieser Thematik geklärt werden müssen.
Zwar gibt es im Moment noch keinen Grund, vom Einsatz von NSAR zur Linderung von Impfreaktionen nach einer Impfung abzuraten. Es kann und sollte allerdings empfohlen werden, diese Mittel nicht vorbeugend sondern bestenfalls therapeutisch einzusetzen.
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