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Darmflora könnte Rheuma beeinflussen

06.11.2013

US-Forscher haben einen Zusammenhang zwischen dem Auftreten einer speziellen Bakterienart im Darm und dem Beginn von Gelenkrheuma, der sogenannten rheumatoiden Arthritis, gefunden. Dies deutet darauf hin, dass die chronisch entzündliche Erkrankung zumindest teilweise von diesen Darmbewohnern beeinflusst werde, so die Forscher.

Rheumatische alte Frauenhände auf einer Tischdecke mit Blumenmuster
Bei der rheumatoiden Arthritis sind die Gelenke dauerhaft entzündet. Wenn die Fingergelenke betroffen sind, wird jeder Handgriff zur Qual.
© maticsandra - Fotolia

Die Wissenschaftler hatten die Bakterienzusammensetzung in Stuhlproben von kranken und gesunden Menschen miteinander verglichen. Sie fanden heraus, dass eine spezielle Bakterienart mit dem wissenschaftlichen Namen Prevotella copri bei Patienten, bei denen die rheumatische Erkrankung neu diagnostiziert worden war, besonders häufig anzutreffen war. In Stuhlproben von gesunden Studienteilnehmern sowie von Menschen, die sich auf Grund ihrer rheumatoiden Arthritis schon länger in Behandlung befanden, gab es diese Häufung nicht. Darüber hinaus konnten die Wissenschaftler nachweisen, dass das übermäßige Auftreten von P. copri mit einem Rückgang von „guten“ Darmbakterien der Gattung Bacteroides einherging. Das berichten die Forscher im Online-Journal eLife.

Obwohl diese Arbeit die Ergebnisse aus vorangegangenen Versuchen mit Mäusen bestätigt, sind noch viele Fragen offen. "In diesem Stadium können wir noch nicht sagen, dass die Anwesenheit des Bakteriums tatsächlich den Beginn einer rheumatoiden Arthritis auslöst", so Dan R. Littman, Professor für Pathologie und Mikrobiologie. Unklar ist zudem, warum das Bakterium gerade zu Beginn der Erkrankung so gehäuft auftritt, später jedoch nicht mehr. Möglich ist, dass sich hier die Therapie auswirkt. Rheumatoide Arthritis werde mit vielen unterschiedlichen Medikamenten behandelt, darunter Antibiotika, entzündungshemmende Mittel oder solche, die das Immunsystem unterdrücken, erklären die Forscher. Doch nur wenig sei darüber bekannt, wie sich diese Mittel auf die Darmflora auswirken. „Es könnte sein, dass bestimmte Behandlungsmethoden dabei helfen, die Balance der Darmflora zu stabilisieren“, sagt Mitautor Jose U. Scher.

HH

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