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27.03.2023
Durch maschinelles Lernen war es möglich, in der großen Datenmenge charakteristische Merkmale zu erkennen, die mit Schwangerschaftsdiabetes zusammenhängen: Es zeigte sich, dass die Bakterienpopulation im Darm – die Darmmikrobiota – im ersten Trimester bei Frauen, die später einen Schwangerschaftsdiabetes bekommen, mehr Entzündungsmarker und weniger nützliche Stoffwechselprodukte bildete.
Die Forschenden übertrugen Stuhlproben von Frauen im ersten Schwangerschaftsdrittel auf keimfrei gezüchtete Mäuse. Tiere, die Stuhl von Frauen erhalten hatten, die später Schwangerschaftsdiabetes entwickelten, bekamen ebenfalls Diabetes-Symptome. Das lässt vermuten, dass das Darmmikrobiom eine wichtige Rolle für die Krankheit spielt.
„Die Erkennung von Frauen mit einem Risiko für Schwangerschaftsdiabetes in einem frühen Stadium der Schwangerschaft ermöglicht Empfehlungen zur Vorbeugung der Krankheit – derzeit durch eine Änderung des Lebensstils und in Zukunft vielleicht durch eine spezifische prä-, pro- und postbiotische Nahrungsergänzung“, sagte Prof. Omry Koren von der Bar-Ilan Universität in Tel Aviv, der die Studie mit seinem Team in dem Fachmagazin „Gut“ veröffentlicht hat.
Bei Schwangerschaftsdiabetes entwickeln Frauen ohne Diabetes während der Schwangerschaft eine Glukoseintoleranz. Dies betrifft weltweit etwa 10 Prozent der Schwangeren und wird üblicherweise erst im zweiten Trimenon der Schwangerschaft diagnostiziert.
Quelle: DOI 0000-0002-5280-1040