12.10.2011
Wenn wir lernen oder Erinnerungen im Hirn abspeichern, werden die Verbindungen unserer Nervenzellen untereinander durch die Nervenimpulse stärker. Die Ausbildung und Verfestigung dieser Synapsen erfolgt neuesten Erkenntnissen zufolge in einem bestimmten Rhythmus. Jede Synapse spricht dabei auf eine ganz bestimmte Frequenz von Nervenimpulsen an, ähnlich wie die Radiosender auch auf festgelegten Frequenzen liegen.
Dass unsere Intelligenz und unser Erinnerungsvermögen nicht mit der Hirnmasse zusammenhängen, ist ein alter Hut. Die Wissenschaft weiß schon lange, dass es vor allem darauf ankommt, wie stark die Nerven untereinander verschaltet sind. Nun haben Wissenschaftler der University of California in Los Angeles herausgefunden, unter welchen Bedingungen sich solche Synapsen, also die Verschaltungen zwischen den Nerven, besonders gut ausbilden.
Ähnlich wie bei einem Computer erfolgt auch im Gehirn die Informationsverarbeitung über elektrische Ströme und Spannungen. Die elektrischen Spannungspulse der Nerven, die sogenannten Spikes dauern nur wenige Millisekunden. Dabei "feuern" die Nervenzellen die Spikes in einem bestimmten Rhythmus ab. Jede Synapse hat dabei ihren eigenen Rhythmus, der eine optimale Verschaltung der Nervenzellen ermöglicht.
So lebensfern sich diese Erkenntnisse anhören, so weit reichend sind sie für das Verständnis davon, wie das Gehirn Informationen verarbeitet und abspeichert und wie wir lernen. Lernschwierigkeiten etwa könnten den Forschern zufolge damit zusammenhängen, dass die Synapsen nicht auf der richtigen Frequenz erregt werden. Dies eröffne Möglichkeiten, Wirkstoffe zu entwickeln, die die Synapsen wieder auf den richtigen Rhythmus einstellen - auch wenn das noch Zukunftsmusik ist.
KK