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Depression ist zweithäufigster Grund für Krankschreibungen

ZOU  |  03.05.2024

15 Prozent der Fehltage in Deutschland werden durch psychische Erkrankungen verursacht. Dazu können auch die Arbeitsbedingungen beitragen, etwa wenn offene Stellen nicht besetzt werden können und dadurch der Druck für andere Beschäftigte steigt. Das Deutsche Zentrum für Psychische Gesundheit (DZPG) sieht hier eine große Verantwortung bei Arbeitgebern.

Mann, sitzt verzweifelt am Schreibtisch.
Überforderung, Stress und ständige Erreichbarkeit im Beruf können Depressionen und andere psychische Erkrankungen begünstigen.
© Tetiana Soares/iStockphoto

Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind Diskriminierung und Ungleichheit am Arbeitsplatz, übermäßige Arbeitsbelastung, wenig Selbstbestimmtheit und Jobunsicherheit entscheidende Faktoren, die zu psychischen Erkrankungen beitragen. Prof. Silvia Schneider vom DZPG nennt noch weitere Ursachen für Depressionen: So bringe der technologische Fortschritt häufig mehr Arbeit und komplexere Aufgaben mit sich. Auch die ständige Erreichbarkeit durch flexible Arbeitsmodelle und Einsamkeit im Home Office könnten dazu beitragen.

Schneider sieht viel Potenzial bei den Arbeitgebern: „Prävention und die Förderung der psychischen Gesundheit als Teil eines nachhaltigen betrieblichen Gesundheitsmanagements sind von enormer Bedeutung. Die Gesundheit der Beschäftigten trägt maßgeblich zum wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen bei. Gerade von Arbeitgebern kann die seelische Gesundheit noch viel umfassender und gezielter gefördert werden.“ Denn viele Arbeitgeber haben nur die körperliche Gesundheit im Blick. Dabei ist die Ausfalldauer bei psychischen Krankheiten mit durchschnittlich 36 Tagen etwa dreimal so lang wie bei körperlichen Beschwerden.

Schneider regt deshalb an: „Die Verantwortung für menschengerecht gestaltete Arbeit liegt bei den Arbeitgebern. Hier können Fachärzte für Arbeitsmedizin wertvolle Beiträge leisten, das muss essenzieller Bestandteil in der Betriebsmedizin sein.“

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