20.02.2015
Die Zuckerkrankheit kann Herz und Gefäße schädigen, weil größere Mengen an Zuckern und Fetten im Blut zirkulieren. Unter anderem deshalb wird Diabetikern oft empfohlen, Sport zu treiben. Wann der beste Zeitpunkt dafür ist, untersuchten jetzt Forscher.
Es zeigte sich, dass Kraftübungen nach dem Abendessen wirksamer waren als vor dem Abendessen, berichten die Forscher um Jill Kanaley von der University of Missouri in der Fachzeitschrift Journal of Applied Physiology. Führten die Studienteilnehmer, Diabetiker mit starkem Übergewicht, Kraftübungen für Waden, Oberschenkel und Bauchmuskulatur vor der Abendmahlzeit durch, wirkte sich das zwar positiv auf den Glukosespiegel aus. Wurden die Kräftigungsübungen jedoch 45 Minuten nach dem Abendessen durchgeführt, sanken nicht nur die Zuckerwerte im Blut ab, sondern auch die Blutfettwerte, so die Forscher. Neben Dauer und Intensität einer sportlichen Betätigung spielt demnach auch das Timing eine wichtige Rolle. Besonders interessant könnte dies für Diabetes-Patienten sein, die, obwohl sie täglich trainierten, keine gesundheitlichen Erfolge sähen, so Kanaley.
Ein weiteres Ergebnis der Studie ist allerdings auch, dass die positiven Veränderungen, die der Sport bewirkt, leider nicht lange andauern. Die Verbesserung der Zucker- und Fettwerte im Blut hielt bei den Teilnehmern nicht bis zum nächsten Tag an. Kanaley empfiehlt daher, täglich nach dem Abendessen ein paar Kräftigungsübungen einzuplanen, um die guten Veränderungen beizubehalten. In weiteren Studien möchte die Wissenschaftlerin nun untersuchen, wie sich Sport am Morgen von Sport nach dem Abendessen unterscheidet und wie der individuelle Hormonspiegel die Wirkung sportlicher Übungen beeinflusst.
HH