30.07.2015
Bis zum Mittagessen zu fasten, führte bei 22 Diabetikern nach den Mahlzeiten zu einem starken Anstieg der Blutzuckerwerte und wirkte sich über den ganzen Tag negativ auf die Insulinausschüttung aus. Wie die Forscher aus Israel und Schweden in der Fachzeitschrift Diabetes Care berichten, lagen die Glukosewerte ohne Frühstück nach dem Mittagessen bei 268 mg/dl und nach dem Abendessen bei 298 mg/dl. Mit Frühstück lagen sie bei 192 mg/dl und 215 mg/dl. Für Zuckerkranke bedeute das, dass es nichts bringe, Stärke und Zucker in den Mahlzeiten zu verringern, wenn man gleichzeitig auf das Frühstück verzichte, sagt Professorin Daniela Jakubowicz von der Tel Aviv University.
Die Forscher glauben, dass vergessliche Zellen für den Effekt auf den Blutzuckerspiegel verantwortlich sind. Durch die lange Zeit, die zwischen der letzten Mahlzeit am Vorabend und dem Mittagessen am Folgetag verstreiche, würden die Insulin produzierenden Betazellen der Bauchspeicheldrüse quasi ihr Gedächtnis für ihre Aufgabe verlieren. Nach dem Mittagessen dauere es daher eine längere Zeit, bis diese Zellen wieder richtig arbeiteten, erklären die Forscher. In der Folge werde zu wenig und verspätet Insulin ausgeschüttet und der Glukosespiegel im Blut sei über den Tag erhöht. Die Teilnehmer hatten für die Studie über zwei Tage mittags und abends ausgewogene Mahlzeiten aus Milch, Thunfisch, Brot und einem Schokofrühstücksriegel mit exakt der gleichen Menge an Kalorien verzehrt. An einem Tag fasteten sie bis zum Mittagessen, am anderen Tag nicht.
HH