Senioren

Diabetes: Schlaganfallrisiko bei Frauen um 50 Prozent erhöht

11.01.2018

Diabetes kann langfristig - vor allem, wenn er nicht richtig eingestellt ist - die Gefäße und Organe schädigen. Studien aus dem Deutschen Zentrum für Diabetesforschung (DZD) zeigen, dass das Risiko für einen Schlaganfall bei Frauen mit Diabetes um 50 Prozent höher ist als bei Frauen ohne Diabetes. Erste Ergebnisse der Deutschen Diabetes-Studie liefern zudem Hinweise darauf, dass es geschlechterspezifische Unterschiede bei der Entwicklung der Insulinresistenz und Nervenschäden im frühen Verlauf des Diabetes gibt.

Diabetes erhöht das Risiko für einen Schlaganfall bei Frauen.
Bei Frauen erhöht die Diagnose Typ-2-Diabetes das Risiko für einen Schlaganfall deutlich.
© Photographee.eu - Fotolia.com

Von 100.000 Frauen mit Diabetes erleiden etwa 300 einen Schlaganfall, bei Frauen ohne Diabetes sind es rund 200. Damit haben Frauen mit Diabetes ein 50-prozentig höheres Risiko als Frauen ohne Diabetes. Das geht aus einer aktuellen Studie hervor, die das Deutsche Diabetes-Zentrum in Kooperation mit Partnern der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg durchgeführt hat. „Ein Schlaganfall bedeutet ein großes Risiko für chronische Einschränkung der Lebensqualität für die Patientinnen und hohe Kosten für das Gesundheitssystem“, erklärt Prof. Dr. Michael Roden, Vorstand am Deutschen Diabetes-Zentrum. Es müsse weiterhin daran gearbeitet werden, den Diabetes frühzeitig zu erkennen, um Diabetesfolgeerkrankungen wie einen Schlaganfall vermeiden zu können.

In der bundesweit an acht Standorten des Deutschen Diabetes-Zentrums organisierten Deutschen Diabetes-Studie konnte zudem gezeigt werden, dass bereits bei sieben Prozent der Betroffenen mit neu-diagnostiziertem Diabetes erste Hinweise auf Nervenfunktionsstörungen vorliegen. Bei Frauen wiesen die Wissenschaftler nach, dass eine Abnahme der Nervenleitgeschwindigkeit durch andere Faktoren hervorgerufen wird als bei Männern. Diese sollen im Rahmen der Studie weiter erforscht und in der Folge neue Therapiekonzepte entwickelt werden, fordert das DDZ.

DDZ/NK

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