08.10.2018
Wer schon als Kleinkind zu viel wiegt ist, bleibt mit großer Wahrscheinlichkeit auch als Jugendlicher und junger Erwachsener übergewichtig. Das geht aus einer aktuellen Studie von Forschern der Leipziger Universitätsmedizin hervor. Die Ergebnisse sind im Fachmagazin New England Journal of Medicine nachzulesen.
Noch bevor ein Kind in die Schule geht, wird der Grundstein für Übergewicht und Fettleibigkeit gelegt. Das zeigt eine Studie, die im FachblattNew England Journal of Medicine veröffentlicht wurde, mit einem sehr eindeutigen Ergebnis: Fast 90 Prozent der Kinder, die im Alter von drei Jahren übergewichtig waren, blieben es auch als Jugendliche. Dies berichten die Leipziger Wissenschaftler nach der Analyse des Gewichts von mehr als 51.000 Kindern, die sie von Geburt an bis zum 18. Lebensjahr begleitet hatten. »Wir konnten mit unseren Daten zeigen, dass das Gewicht von Jugendlichen mit Übergewicht und Adipositas am stärksten zwischen zwei und sechs Jahren zugenommen hat«, sagt Prof. Dr. Antje Körner, Professorin für Pädiatrische Forschung an der Universität Leipzig. Auch danach stieg der Body-Mass-Index (BMI) weiter stetig an.
Aus den Daten ging zudem hervor, dass Kinder von übergewichtigen Müttern ein deutlich höheres Risiko für Übergewicht hatten als Kinder von normalgewichtigen Müttern. Auch das Geburtsgewicht stellte sich als Risikofaktor heraus: So hatte fast die Hälfte der Babys, die zur Geburt sehr groß und schwer waren, in ihrer Kindheit und Jugend einen höheren BMI. Demgegenüber waren weniger als 30 Prozent der Kinder mit normalem oder niedrigem Geburtsgewicht als Jugendliche zu dick. Aufgrund der Ergebnisse empfehlen die Wissenschaftler, Wachstum und Gewicht im Kindesalter genau und bereits früh zu beobachten, um rechtzeitig gegensteuern zu können.
NK