Diplom-Oecotrophologin Katrin Faßnacht-Lee
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01.07.2022
Runter vom Sofa!
Wer sich bewegt, bringt dadurch auch den Darm in Schwung. Dabei nützen Höchstleistungen nicht mehr als gewöhnliche Alltagsaktivitäten. Vor allem, wer ein paar Kilos zu viel mit sich herumschleppt, könnte laut Experten von Bewegung profitieren.
Vollkorn erwünscht!
Ballaststoffe können die Stuhlfrequenz erhöhen. Wer sehr wenig davon isst, sollte auf jeden Fall mal probieren, ob ihm eine Steigerung hilft. Feinkrumiges Vollkornbrot, Vollkornnudeln,
Obst und viele Gemüsesorten sind in der Regel gut verträglich. Noch ein Tipp: Werden Kartoffeln und Nudeln kalt, verwandelt sich ein Teil der Stärke in Ballaststoffe.
Flohsamenschalen und andere Darmhelfer!
Wer die empfohlenen 30 Gramm Ballaststoffe nicht mit der üblichen Ernährung schafft, darf nachhelfen: Weizenkleie, Leinsamen, Flohsamen, Inulin, Glucomannan, Beta-Glucan
oder Pektin sind auch Ballaststoffe natürlichen Ursprungs und können die Verdauung gut unterstützen.
Bloß nicht einhalten!
Wer sich öfter den Stuhlgang verkneift, sorgt dafür, dass der Darm das Essen langsamer transportiert. Das könnte eine Verstopfung fördern.
Probier's mal mit Gemütlichkeit!
In Ruhe zu frühstücken, regt die Darmtätigkeit an. Anschließend ausreichend Zeit für den Toilettengang einplanen. Der Darm mag es gar nicht, wenn man ihn unter Druck setzt.
Von wegen keimfrei!
Es gibt auch gute Bakterien. Diese sogenannten Probiotika können bei manchen Patienten die Verstopfung lösen. In der Apotheke gibt es ganz unterschiedliche Präparate. Einen Versuch ist es wert.
Medikamente unter die Lupe nehmen!
Manche Arzneistoffe sorgen als Nebenwirkung für Verstopfung. Dazu gehören unter anderem Mittel gegen Depressionen, zur Entwässerung oder gegen hohen Blutdruck. Der Apotheker berät dazu. Mitunter lässt sich ein Präparat ersetzen, wenn man es nicht so gut verträgt. Dies aber unbedingt mit dem Arzt besprechen.
Trink was!
Hier gelten die üblichen 1,5 bis 2 Liter am Tag. Mehr ist nicht nötig. Studien zeigen jedoch, dass weniger Flüssigkeit die Stuhlfrequenz reduziert. Menschen mit eingeschränkter Nierenfunktion sprechen am besten mit ihrem Arzt.
Keine Angst vor Abführmitteln!
Sogenannte Laxanzien besitzen einen schlechten Ruf. Die Angst vor einem Gewöhnungseffekt ist laut aktuellen Empfehlungen aber unbegründet. Wer die anderen genannten Maßnahmen ohne Erfolg probiert hat, sollte sich nicht scheuen, mit Abführmitteln nachzuhelfen. Apotheker beraten dazu.