Natascha Koch
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13.10.2021
Noch nie wurde so viel gesessen wie in diesem Jahr: Durchschnittlich verbringen die Deutschen 8,5 Stunden pro Tag im Sitzen, das ist eine Stunde länger als noch im Jahr 2018. Das geht aus dem aktuellen Report der Deutschen Krankenversicherungen (DKV) hervor.
Auch wenn die 2.800 befragten Personen des diesjährigen DKV-Reports ihren eigenen Gesundheitszustand überwiegend als gut oder sehr gut einschätzen: Die genauere Betrachtung ihres Lebensstils spricht eine andere Sprache. So führen nur elf Prozent der befragten Deutschen ein rundum gesundes Leben mit Blick auf Ernährung, körperliche Aktivität, Rauchen, Alkoholkonsum und Stresslevel. Dies ist seit Beginn der Befragungsreihe im Jahr 2010 der niedrigste Wert. Besonders besorgniserregend: Vor allem junge Erwachsene sitzen immer mehr, mittlerweile rund 10,5 Stunden pro Werktag, zumeist während der Arbeit oder am Computer. Im Jahr 2018 waren es 8 Stunden und 41 Minuten.
Doch nicht nur in puncto sitzender Lebensstil hat die Corona-Pandemie Spuren hinterlassen, auch der Umgang mit dem Stress der Deutschen hat gelitten. Nur noch 40 Prozent der Befragten (2018: 57 Prozent) gaben eine niedrig wahrgenommene Stressbelastung an oder nutzen wirksame Strategien, um ihren Alltagsstress hinter sich zu lassen. „Die vergangenen eineinhalb Jahre haben zahlreiche Veränderungen in den Lebenswelten der Menschen hervorgerufen. Neben der neuen Situation des Dauer-Homeoffices brachte auch für viele Berufstätige und Familien das Homeschooling eine große Umstellung im Alltag mit sich, die an den Kräften vieler Menschen gezehrt hat“, kommentiert Ingo Froböse, Professor an der Deutschen Sporthochschule Köln und wissenschaftlicher Leiter der Studienreihe.
Für den DKV-Report 2021 hat das Meinungsforschungsinstitut Ipsos vom 23.03.-07.05.2021 insgesamt 2.800 Menschen bundesweit repräsentativ zu ihren Lebensgewohnheiten befragt.
Quelle: DKV-Report 2021