06.05.2015
Schneller, höher, weiter: Um ihre Leistung zu steigern, greifen nicht wenige Sportler zu Doping-Mitteln. Offenbar umsonst, glaubt man einer australischen Studie, in der Forscher den Zusammenhang zwischen Doping-Mitteln und Bestleistungen in der Sportgeschichte untersucht hatten.
Der Vergleich von sportlichen Bestleistungen in 26 Sportarten aus den Jahren 1886 bis 2012 zeigte: Weder die Zeiten noch die Weiten oder andere sportliche Resultate verbesserten sich in der Doping-Ära so, wie es zu erwarten gewesen wäre. Dies berichten die Forscher um Dr. Aaron Hermann von der University of Adelaide in der Fachzeitschrift Journal of Human Sport and Exercise. „Die durchschnittlichen persönlichen Bestzeiten von gedopten Top-Athleten unterschieden sich nicht nennenswert von Sportlern, die vermutlich keine Doping-Mittel eingenommen hatten“, sagt Hermann. Selbst wenn man davon ausgehe, dass nicht alle Doping-Fälle aus dieser Zeit aufgedeckt wurden, habe das Einnehmen von Mitteln zur Leistungssteigerung die Resultate nicht so verbessert, wie allgemein angenommen werde.
In vielen Sportarten gebe es die Vorstellung, ein Athlet müsse dopen, um im Wettkampf mithalten zu können, sagt Hermann. Der Wissenschaftler hofft nun, dass die Ergebnisse seiner Studie dabei helfen können, die Einstellung von Elitesportlern und solchen, die es werden wollen, gegenüber dem Doping zu verändern. Zu den Sportarten, die von den Wissenschaftlern untersucht worden waren, zählten viele Leichtathletik-Disziplinen, darunter 100-Meter-Lauf, Hürdenlauf, Hoch- und Weitsprung und Kugelstoßen, sowie Wintersportarten, wie Eisschnelllauf oder Skispringen. Der Vergleich bezog sich vor allem auf Rekorde, die in der Zeit entstanden, nach der es möglich wurde, anabole Steroide herzustellen, und aus der Zeit davor.
HH