Dornwarzen

Dornwarzen sind flache Warzen an den Fußsohlen, die meist von einer dicken Hornschwiele bedeckt sind. Ihre Oberfläche ist kaum vorgewölbt; sie wachsen dornartig in die Tiefe und werden oft erst nach Entfernen der Schwiele sichtbar.

Was ist das? - Definition
Dornwarzen sind flache Warzen an den Fußsohlen, die meist von einer dicken Hornschwiele bedeckt sind. Ihre Oberfläche ist kaum vorgewölbt; sie wachsen dornartig in die Tiefe und werden oft erst nach Entfernen der Schwiele sichtbar.

Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen

  • Verrucae plantares
  • Fußsohlenwarzen
  • Plantarwarzen

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Dornwarzen gehören zu den Viruswarzen und entstehen durch eine Infektion mit so genannten humanen Papillomviren (HPV), die weit verbreitet sind. Die Ansteckung erfolgt durch Barfußlaufen zum Beispiel in Schwimmbädern, Turnhallen und Umkleidekabinen.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Dornwarzen bilden sich besonders an Druckstellen wie zum Beispiel der Ferse und sind äußerst schmerzhaft. Sie befinden sich oft nicht sichtbar unter einer Hornschwiele und bestehen aus einer körnigen, weißlichen Masse, die von einem verdickten Ring eingefasst wird. Zwischen Ring und Warze sieht man eine deutliche Furche. Ein weiteres Kennzeichen sind zahlreiche braune bis schwarze Punkte oder kleine Streifen. Sie entstehen durch Blutungen aus feinen Gefäßen in die Warze.
Oberflächlich sitzende Warzen kommen an Fußsohlen oder Zehenballen in großer Zahl als so genannte Mosaikwarzen vor.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Manche Dornwarzen können zu großen und sehr tiefreichenden Gebilden anwachsen. Viele bilden sich genauso spontan, wie sie gekommen sind, auch wieder zurück. Teilweise reagieren die Warzen auf so genannte Suggestivmaßnahmen, das heißt Maßnahmen, bei denen der feste Wunsch und Glaube allein, die Warze schon zum Verschwinden bringt. Im Volkstum kann man zahlreiche Sprüche und Rituale finden, die einem helfen sollen, von dem lästigen Hautgebilde befreit zu werden.
Versagt jedoch die Suggestion, werden die Dornwarzen am besten mit so genannten "konservativen" Maßnahmen behandelt. Man verwendet lösende Salben oder Tinkturen und verdünnt so zunächst die Hornschwiele. Dadurch wandern vor allem Warzen, die eingestülpt sind, langsam nach außen und werden häufig von selbst abgestoßen.
Eine weitere Möglichkeit ist die Vereisung mit flüssigem Stickstoff oder das Verätzen der Warze. Dornwarzen können auch chirurgisch mit dem so genannten "scharfen Löffel" entfernt werden.
Leider sind Dornwarzen sehr rezidivfreudig, d. h. sie treten häufig immer wieder auf.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Hühneraugen sehen oft ähnlich aus. Bei ihnen handelt es sich jedoch um eine reinen Hornhautbüberschuss an Druckstellen, Viren sind an der Entstehung nicht beteiligt.
In seltenen Fällen kann hinter der vermeintlichen harmlosen Warze auch eine bestimmte Form der Hauttuberkulose, einer ansteckenden Infektionskrankheit, oder ein Spinaliom, eine Form des Hautkrebses, stecken. Im Zweifelsfalle sollte man sich deshalb nicht scheuen die Hautveränderung einem Arzt zu zeigen.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps

  • Barfußgehen in Schwimmbädern und Umkleidekabinen möglichst vermeiden; Badeschlappen schützen vor Ansteckung.
  • Wenn möglich, die Füße mit Desinfektionsmittel abspülen (besonders in Sauna und Schwimmbad).
  • Ein warmes Fußbad vor der Anwendung von hornhautlösenden Salben oder Tinkturen unterstützt die Wirkung und vereinfacht die Entfernung von bereits gelöstem Gewebe.
  • Dornwarzen dürfen nicht durch scharfe Gegenstände wie Messer oder Nagelschere verletzt werden. Es besteht die Gefahr, dass die Infektion sich weiter ausbreitet.

Bearbeitungsstand: 23.07.2012

Quellenangaben:
Hahn, Kaufmann, Schulz, Suerbaum, Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Springer, (2009), 6.Auflage - Moll, Dermatologie, (2010), 7. Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Warzen behandeln

Warzen muss man in der Regel nicht zwingend behandeln. Im Allgemeinen sind sie harmlos und verschwinden von alleine wieder. Dies kann allerdings eine Weile dauern – von einigen Wochen über Monaten bis hin zu Jahren.

Aus medizinischer Sicht ist es zwar meist nicht notwendig, Warzen zu behandeln. Aber: Zum einen können Warzen schmerzen – und zum anderen können sie für den Betroffenen auch ein kosmetisches Problem darstellen. Gerade an Hautstellen, die im Alltag sichtbar sind, wird eine Warze schnell als störend und unansehnlich empfunden. Auch gibt es Personen, deren Warzen selbst nach Jahren nicht verschwinden. Oder es kommen immer mehr Warzen hinzu. Kurz: Es gibt viele Gründe, um Warzen behandeln zu wollen.

Wer Warzen behandeln lässt, kann diese im Durchschnitt schneller loswerden, als wenn er einfach abwartet. Eine Garantie, dass die Warzen dann tatsächlich verschwinden oder nicht innerhalb kurzer Zeit wiederkehren, gibt es jedoch nicht. Nicht einmal durch eine Operation oder Laserbehandlung kann man zu 100 Prozent verhindern, dass Viren zurückbleiben und sich so erneut eine Warze bildet. Während man Warzen früher häufig operativ entfernen ließ, wird dies heute seltener praktiziert. Stattdessen haben sich vor allem zwei Methoden bewährt, um Warzen zu behandeln: Warzenmittel und die Vereisung mit flüssigem Stickstoff.

Warzen an Händen und Füßen können Sie in den meisten Fällen mit rezeptfreien Produkten aus der Apotheke auch selbst behandeln.

Wenn Sie Warzen selbst behandeln möchten: Gehen Sie vorher zum Arzt, wenn

  • ungewöhnliche Veränderungen auf den Warzen zu sehen sind und / oder die Warzen sehr schnell wachsen,
  • Sie eine empfindliche Haut haben, z.B. bei Schuppenflechte, oder wenn Sie zu Wundheilungsstörungen neigen, was häufig bei Diabetikern der Fall ist,
  • Ihr Immunsystem geschwächt ist, etwa, weil Sie Medikamente einnehmen müssen, die die Immunabwehr unterdrücken (Immunsuppressiva),
  • Sie Warzen behandeln möchten, die im Genital- oder Analbereich, im Gesicht oder am Hals auftreten,
  • Säuglinge oder Kinder unter 4 Jahren betroffen sind oder wenn
  • Sie schwanger sind oder gerade stillen.

Als besonders hartnäckig erweisen sich Warzen unter den Füßen, die zudem oft mit Schmerzen beim Gehen verbunden sind. Hier hilft oft nur eins: viel Geduld.

Warzenmittel: Warzen entfernen mit Lösungen, Pflastern & Co.

Warzenmittel, die man mehrmals am Tag direkt auf die Warze aufträgt, zählen zu den „Klassikern“ der Warzen-Behandlung. Es gibt viele unterschiedliche Substanzen zum Entfernen von Warzen, die in Form von Salben, Lösungen, Stiften oder Pflastern angeboten werden. Insbesondere Warzenmittel mit Salicylsäure haben sich in Studien als wirksam erwiesen. Salicylsäure weicht die Hornschicht in der Haut auf, die durch die Warzen verdickt ist. Dieses Aufweichen nennt man auch Keratolyse.

Wenige Minuten nach dem Auftragen der Lösung bildet sich auf der Warze ein dünner Film, den man vor jeder weiteren Behandlung abziehen muss. Nach einigen Tagen kann man einen Teil der aufgeweichten Hornhaut vorsichtig entfernen. Dabei kann kurzfristig eine kleine Blutung entstehen. Die verdickte Hautschicht kann man durch diese Behandlung innerhalb mehrerer Wochen nach und nach entfernen.

Eine bequeme Alternative zu Lösungen, die auf die Warzen aufgetragen werden, sind Pflaster, die das Warzenmittel enthalten. Die Pflaster geben den Wirkstoff an die Haut ab und müssen regelmäßig erneuert werden.

Wer seine Warzen mithilfe von Salicylsäure entfernen möchte, sollte darauf achten, die umliegenden Hautbereiche vor dem Wirkstoff zu schützen und sich genau an die Anweisungen des Arztes oder Apothekers zu halten. Mögliche Nebenwirkungen durch die Behandlung mit Salicylsäure sind beispielsweise Hautrötungen und -verfärbungen oder Brennen im betroffenen Bereich. Allergische Reaktionen ruft das Warzenmittel nur selten hervor.

Salicylhaltige Warzenmittel werden auch in Kombination mit Milchsäure oder mit dem rezeptpflichtigen Wirkstoff Fluorouracil angeboten.

Beachten Sie: Zum Entfernen von Warzen im Genitalbereich oder im Gesicht sind Warzenmittel mit Salicylsäure nicht geeignet.

Man kann Warzen nicht nur mit Salicylsäure entfernen. Es gibt viele weitere unterschiedliche Wirkstoffe, die in Form von Salben, Lösungen, Stiften, Pflastern oder Injektionen angeboten werden, so zum Beispiel

  • ätzend wirkende Warzenmittel wie Monochloressigsäure,
  • virus- oder zellhemmende Warzenmittel wie Aciclovir oder 5-Fluoruracil oder
  • Mittel, die das Immunsystem beeinflussen wie Interferone.

Warzen vereisen

Warzen können Sie auch mithilfe von flüssigem Stickstoff beim Hautarzt vereisen lassen. Das Vereisen nennen Mediziner Kryotherapie. Flüssiger Stickstoff zeichnet sich dadurch aus, dass er extrem kalt ist – so kalt, dass er die Zellen der oberen Hautschicht zerstört.

Der Hautarzt trägt den flüssigen Stickstoff direkt auf die Warzen auf. Dafür gibt es unterschiedliche Methoden: So kann man den Stickstoff entweder mit einer Düse aufsprühen oder aber mithilfe eines Wattestäbchens einige Sekunden auf die Warzen drücken. Das Vereisen muss in der Regel mehrfach wiederholt werden.

Wer es erstmal auf eigene Faust versuchen möchte, kann sich in der Apotheke rezeptfrei einen Vereisungsstift besorgen. Ein solcher Stift wirkt ähnlich wie die Behandlung beim Hautarzt, allerdings sind die Temperaturen nicht so niedrig wie beim Vereisen in der Arztpraxis. Darüber, wie wirksam solche Stifte sind, gibt es bislang noch keine aussagekräftigen Studien. Der Vereisungsstift ist nur für Warzen an den Händen oder Füßen geeignet.

Nicht vereisen lassen sollte man Warzen u.a. bei Menschen mit

  • peripherer arterieller Verschlusskrankheit („Schaufensterkrankheit“, eine Durchblutungsstörung der Arme oder Beine),
  • diabetischem Fußsyndrom oder
  • dem Raynaud-Syndrom, einer Durchblutungsstörung der Finger und / oder Zehen.

Andernfalls können Nervenschäden entstehen.

Unmittelbar nach dem Vereisen kann ein kurzer Schmerz auftreten, der durch den Kältereiz entsteht. Auch ist es möglich, dass die umgebende Haut leicht anschwillt und sich rötet oder dass sich eine Blase bildet. Die Beschwerden klingen innerhalb kurzer Zeit ab. Auch leichte Hautreizungen und -verfärbungen sind mögliche Nebenwirkungen. Seltener bildet sich eine Narbe, die mit der Zeit verblasst.

In vielen Fällen bildet sich eine Warze nach dem Vereisen schneller zurück als ohne Behandlung. Eine Ausnahme bilden Warzen an den Fußsohlen: In Studien konnte nicht nachgewiesen werden, dass das Vereisen unter den Füßen besser hilft, als einfach abzuwarten.

Warzen „besprechen“: Hilft das?

Eine kurios anmutende Behandlungsvariante gegen Warzen, die auffallend oft gegen Warzen angeboten wird, ist das „Besprechen“. Demnach sollen die Warzen mithilfe von Sprüchen, Formeln oder Ähnlichem zum Verschwinden gebracht werden. Aber hilft es wirklich, mit den Warzen „zu reden“?

Tatsächlich berichten Menschen immer wieder davon, dass ihre Warzen kurze Zeit nach dem „Besprechen“ verschwunden waren. Verantwortlich dafür ist vermutlich der Placebo-Effekt: Wer fest darauf vertraut, dass das „Besprechen“ helfen wird, kurbelt damit möglicherweise seine Immunabwehr an – und der Körper kann die Warze schneller und effektiver bekämpfen. Das heißt: Das „Besprechen“ selbst hat nicht geholfen, wohl aber der Glaube daran. Insbesondere bei kleinen Kindern scheint diese Form der Suggestivbehandlung zumindest einen Versuch wert zu sein.

Oft ist das zeitnahe Verschwinden einer Warze nach dem „Besprechen“ allerdings auch einfach Zufall – denn ein Großteil der Warzen verschwindet im Laufe der Zeit sowieso von selbst. Einen wissenschaftlichen Beweis dafür, dass das „Besprechen“ von Warzen hilft, gibt es bisher nicht.

© aponet.de

Letzte Aktualisierung: September 2016

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