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14.04.2023
E-Radler kommen zwar seltener als konventionelle Radfahrer auf die empfohlenen 150 Minuten Bewegung pro Woche, aber auch wer mit dem E-Bike unterwegs ist, trainiert sein Herz-Kreislauf-System und die Muskulatur. Dazu kommt, dass E-Bikes manch einen zum Radeln animieren, der sonst eher das Auto genommen hätte.
Ein Vergleich von 629 herkömmlichen Radlern und 1250 E-Bike-Nutzern ergab, dass beim Fahren fast dieselbe Herzfrequenz erreicht wird: Mit dem E-Bike waren es nur fünf Schläge pro Minute weniger. „Entgegen vieler Vorurteile zeigen die Zahlen, dass Muskeln und das Herz-Kreislaufsystem beim Pedelecfahren nahezu so gefordert werden wie beim herkömmlichen Radfahren“, erklärte Dr. Hedwig Theda Boeck von der Medizinischen Hochschule Hannover.
Ein wichtiger Nebeneffekt des E-Bikes: Das Auto bleibt häufiger stehen. „Pedelecfahrer ersetzen öfter das Auto durch ihr Pedelec als es die anderen Radfahrer tun – ein klarer Mehrwert für ihre Gesundheit“, so Boeck. Mehr als 35 Prozent der E-Radler in der Studie hatten Vorerkrankungen wie Bluthochdruck, einen Herzinfarkt oder Arthrose. Besonders älteren, übergewichtigen und wenig trainierten Menschen falle es leichter, aufs Rad umzusteigen, wenn sie dabei unterstützt werden, erklärte Boeck: „Die Hemmschwelle ist deutlich niedriger, wenn auch in hügeligem Gelände oder bei starkem Gegenwind auf die Motorunterstützung zurückgegriffen werden kann.“ Auch wenn die E-Radler nur auf 135 statt der empfohlenen 150 Minuten Bewegung pro Woche kamen: Jedes Bisschen an Bewegung ist ein Beitrag für ein gesünderes Leben.
Quelle: DOI 10.1136/bmjsem-2021-001275