05.10.2015
Die Gesellschaft wird zunehmend digitalisiert. Der Trend geht auch an der Medizin und Gesundheitswirtschaft nicht vorbei. Mit allen Chancen und Risiken. „Dabei kann es aber nicht um die Digitalisierung als Selbstzweck gehen“, sagte Mathias Arnold, der Vizepräsident der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. Man brauche einen ethischen Rahmen, denn es gehe immer noch um Menschen.
Der diesjährige Deutsche Apothekertag widmete dem Thema E-Health und Gesundheit einen Nachmittag, kurze Vorträge von Fachleuten und eine Podiumsdiskussion. Dort erhielt auch eine Patientenvertreterin ihren Platz. Hannelore Loskill, stellvertretende Vorsitzende der BAG Selbsthilfe, brach eine Lanze für die Vor-Ort-Apotheke. Sie wolle immer eine Apotheke um die Ecke wissen, in die sie gehen könne und in der ihre Salbe nach allen Regeln der Kunst hergestellt werden würde, auch ohne sie online bestellt zu haben. Insgesamt aber bestätigte sie die Analyse eines Dienstleisters der elektronischen Datenverarbeitung: Gerade chronisch Kranke profitieren stark vom elektronischen Fortschritt, wenn beispielsweise Medikationspläne und Medikamentenanwendungshinweise elektronisch zur Verfügung stünden. Nur müssten auch Möglichkeiten bestehen, die Daten selber klar lesen zu können.
Für die Apotheker nahm Mathias Arnold Stellung. Apotheker seien Naturwissenschaftler und damit technik-affin. Insofern würden sie den Fortschritt im Bereich E-Health begrüßen und die Chancen sehen. Allerdings auch die Risiken, die es zu vermeiden gelte, die aber nie völlig auszuschließen seien. Arnold wies in diesem Zusammenhang auf die Frage hin, was welchen Nutzen für den Patienten bringt. Es gehe nicht um Digitalisierung der Gesellschaft, sondern um Menschen und deren Gesundheit. Es gehe auch um Menschen in Bezug auf die sich verändernden Arbeitswelten und wie sie in Zukunft bezahlt würden.
JPL