04.02.2020
In vielen Großstädten stehen E-Scooter, die man per Smartphone-App nutzen kann. In Verruf geraten die neuen Fahrzeuge, weil manch einer riskant damit unterwegs ist. Mediziner aus Berlin haben untersucht, was zu Unfällen mit den neuen Verkehrsmitteln geführt hat.
Unachtsamkeit, Verstöße gegen die Verkehrsregeln und eine eingeschränkte Verkehrstauglichkeit wurden als Hauptursachen für E-Scooter-Unfälle identifiziert. Das ist das Ergebnis einer Befragung in drei Berliner Notaufnahmen. Einbezogen waren alle Patienten, die dort im Juli 2019 wegen Verletzungen durch die Benutzung von elektrischen Rollern behandelt wurden.
Insgesamt kamen 24 durch Elektro-Roller verunfallte Patienten im Alter von 12 bis 62 Jahren in eine der drei Notaufnahmen. Weniger als die Hälfte von ihnen hatte einen Führerschein, und nur ein Drittel hatte schon zuvor einen E-Scooter benutzt. In 75 Prozent der Fälle waren Stürze die Ursache, bei denen es häufig zu Prellungen und Schürfwunden am Kopf und zu Frakturen der oberen Extremitäten kam. Verletzungen oberhalb des Sprunggelenks waren typische Folgen, wenn der Roller unachtsam angetreten wurde.
Prof. Dr. Martin Möckel, Ärztlicher Leiter der Notfall- und Akutmedizin am Campus Charité Mitte und am Campus Virchow-Klinikum, folgerte aus den Ergebnissen: „Unsere Untersuchungen zeigen, dass das Fahren von E-Scootern im Großstadtverkehr hinsichtlich der Häufigkeit und Schwere der Verletzungen mit dem Fahrradfahren mindestens vergleichbar ist.“ Seit Juni letzten Jahres gibt es im Berliner Stadtzentrum über 3000 E-Scooter, die bis zu 20 km/h schnell sind. Ab einem Mindestalter von 14 Jahren dürfen sie auf Radwegen und Straßen benutzt werden, und es ist kein Helm erforderlich.
ZOU